Vier rund hundert Jahre alte Violinsonaten, davon eine für Violine allein, hat die aus der Ukraine stammende Geigerin Diana Tishchenko im Kontext des Long-Thibaud-Crespin Wettbewerbs mit Unterstützung des Pianisten Zoltan Fejervari eingespielt. Alle diese Werke stellen für sie besondere Fixpunkte dar, die im Rahmen ihrer Ausbildung ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Außerdem verbindet die Werke die Stadt Paris, da jeder der Komponisten hierher Bezugspunkte hatte und möglicherweise durch diese auch als ein Paradies gesehen wurde.
Tishchenko pflegt einen sehr eigenen Stil, der auch einmal das akribisch genaue Spiel ein wenig vernachlässigt, wenn dadurch der Ausdruck behindert werden könnte. Allerdings ist diese Gefahr auch nicht allzu groß. So lässt sie vor allem bei Ravel und Enescu eine lichtdurchflutete breite Palette an Farben und Ausdrucksformen erklingen, die fast schon ein wenig wild und abgehoben klingt, aber den Stücken einen Geist einhaucht, der seinesgleichen sucht.
Dabei ermöglicht ihr die tiefe Zuneigung zu den Werken und das damit einhergehende Verständnis einen besonderen Zugang, den sie mit spielerischer Nonchalance und großem Impetus verdeutlicht und so einen spannenden Interpretationsansatz realisiert.
Der Pianist Zoltan Fejervari geht den Weg mit aufmerksamem und eigenständig angelehntem Auftritt mit.