“Mit meiner Musik suche ich die Spuren von Schönheit und Ausdruckstiefe, die aus den Tonkonstellationen hervorleuchten. Das ist nicht neu, aber eine stets wunderbare Herausforderung. » Das sagt der 1957 geborene Komponist Thomas Daniel Schlee über seine Musik. Tatsächlich, recht konservativ mutet seine Sinfonia tascabile op. 67 aus dem Jahre 2006 an, so wirklich originell und neu ist das nicht, wenn auch die Musik gefällt und ein bisschen an den neoklassischen Stravinsky und an Bela Bartok erinnert.
Abwechslungsreich und kompakt in Form die Orchesterspiele op. 45. Überhaupt erweist sich Schlee in all den hier eingespielten Werken als ein Meister der Dosierung. Keine Note fehlt, und keine Note ist zu viel. Der Komponist kommt ohne abzuschweifen sofort auf den Punkt.
Gut ausgewogen ist auch das viersätzige Klavierkonzert, das hellhörig macht und einige Überraschungen parat hat.
Hat man sich erst einmal an die Tonsprache von Schlee gewohnt, dann tritt man in eine ganz besondere Welt von Magie, von Klängen und Ideen ein. Was auf den ersten Blick konventionell erscheint, entpuppt sich nach und nach als wohl durchdacht und blendend komponiert. Und hört man sich dann das ganze Album ein zweites Mal an, dann entdeckt man auch in der anfänglich simplen Sinfonia tascabile mehrere Klang- und Ausdrucksebenen.
Es ist eine demnach dann auch als hochinteressant zu betrachtende Musik, wenngleich sie wahrscheinlich auch von den intellektuellen Modernen abgelehnt wird. Vergnügliches erlebt der Hörer dann noch in Bis für Orchester. Und auch das Werk Wachsende Bläue op. 76 für 2 Soloviolinen und Streicher erschließt sich dem Hörer vielleicht erst wirklich beim zweiten Hören. Demnach ist dies ein Album, das man konzentriert, mit offenen Ohren und mehrmals hören muss.
Die Interpretationen durch die Staatskapelle Weimar und die Sinfonietta Riga unter Christian Simonis sind vorzüglich. Pianist Oliver Triendl erweist sich einmal mehr als engagierter Entdecker, und die beiden Violinisten Nina Karmon und Daniel Gaede lassen bei Wachsende Bläue keine Wünsche offen.
« In my music, I search for traces of beauty and depth of expression that shine through the constellations of sounds. This is nothing new, but it is always a wonderful challenge. » This is what the composer Thomas Daniel Schlee, born in 1957, says about his music. In fact, his Sinfonia tascabile op. 67 from 2006 is quite conservative, not really original or new, although the music is pleasant and somewhat reminiscent of neoclassical Stravinsky and Bela Bartok.
The Orchesterspiele op. 45 are varied and compact in form, and Schlee proves to be a master of dosage in all the works recorded here. Not a note is missing and not a note is too much. The composer gets straight to the point without digressing.
The four-movement Piano Concerto is also well-balanced, keeps the listener’s ears peeled and offers a few surprises.
Once you get used to Schlee’s musical language, you enter a very special world of magic, sounds and ideas. What seems conventional at first glance turns out to be well thought out and brilliantly composed. And if you listen to the whole album a second time, you will discover several levels of sound and expression even in the initially simple Sinfonia tascabile.
It is therefore highly interesting music, even if it will probably be rejected by intellectual modernists. The listener then experiences something pleasurable in Bis for orchestra. And the work Wachsende Bläue op. 76, for 2 solo violins and strings, may only reveal itself to the listener on second hearing. This is an album that demands concentration, open ears and repeated listening.
The interpretations by the Staatskapelle Weimar and the Sinfonietta Riga under Christian Simonis are excellent. Pianist Oliver Triendl once again proves to be a dedicated explorer, and violinists Nina Karmon and Daniel Gaede leave nothing to be desired in Wachsende Bläue.