Das Duo der Gitarristin Émilie Fend und des Klarinettisten Andreas Hermanski spielt neben vorhandenem Repertoire für seine Besetzung auch in Auftrag gegebene Werke. Für dieses Album haben sie Komponisten unterschiedlicher Provenienz zusammengestellt.
Die Sonate für Klarinette und Gitarre von Giacomo Susani ist wie seine anderen Werke von seiner italienischen Herkunft und seinem neuen Mittelpunkt in Großbritannien beeinflusst. Das neoklassizistisch angehauchte Werk besteht aus drei Sätzen im modalen Stil. Während der zweite Satz als Kern der Komposition langsam und meditativ zu erleben ist, umhüllen ihn die Ecksätze leicht und spielerisch, was sich rhythmisch mit hellen Klangfarben äußert.
Antonio Giacometti, ebenfalls Italiener, ist Brasilien bezüglich Kultur, Traditionen und Landschaften verbunden und schrieb neben vielen anderen darauf bezogenen Werken das Stück ‘Der stolze Schrei des Amazonaswaldes’. Mit vollem Ausdruck und unter Nutzung ungewohnter technischer Möglichkeiten der Instrumente will er den Hörer in den Regenwald versetzen.
In seiner ‘Kafka-Sonate – Nebel über dem See’ untersucht Jan Freidlin psychologische Landschaften, bei denen die Reise von den Träumen in die Realität geht. Sich rasend schnell von verzerrt zu chaotisch, von unheimlich zu naiv, von hoffnungsvoll zu entmutigt verwandelnde Klänge werden trotz Melancholie mit lyrisch aufgeladen.
Roberto Sierra hat mit seiner Duo-Sonate für Klarinette und Gitarre zu ‘dem klassischen Formkonzept’ musikalisch einen Kontrast gesetzt, da das Werk modernistisch und ausdrucksstark mit plötzlichen Ausbrüchen zur Belebung der Erzählung zu erleben ist.
Mit dieser Zusammenstellung zeigen die Interpreten zugleich moderne Stücke wie sie auch ihre eigene Herangehensweise für die Interpretation verdeutlichen. So beleuchten sie die Qualitäten der Instrumente einerseits und andererseits mit einem ausgewogenen Dialog durch akkuraten und respektvollen Umgang auch die Werke.
The duo of guitarist Émilie Fend and clarinettist Andreas Hermanski plays commissioned works in addition to existing repertoire for their instrumentation. For this album, they have brought together composers of different provenance.
The Sonata for Clarinet and Guitar by Giacomo Susani, like his other works, is influenced by his Italian origins and his new home in Great Britain. The neoclassical-inspired work consists of three movements in a modal style. While the second movement as the core of the composition is slow and meditative, the outer movements envelop it lightly and playfully, which is expressed rhythmically with bright timbres.
Antonio Giacometti, also Italian, has close ties to Brazil in terms of culture, traditions and landscapes and wrote ‘The proud cry of Amazonian forest’ alongside many other works related to Brazil. With full expression and using the unusual technical possibilities of the instruments, he wants to transport the listener to the rainforest.
In his ‘Kafka Sonata – Fog over the Lake’, Jan Freidlin explores psychological landscapes in which the journey goes from dreams to reality. Rapidly changing from distorted to chaotic, from eerie to naive, from hopeful to discouraged, the sounds are charged with lyricism despite the melancholy.
With his Duo Sonata for clarinet and guitar, Roberto Sierra has created a musical contrast to ‘the classical formal concept’, as the work is modernistic and expressive with sudden outbursts to enliven the narrative.
With this compilation, the performers show both modern pieces and their own approach to interpretation. In this way, they illuminate the qualities of the instruments on the one hand and the works on the other with a balanced dialog through accurate and respectful handling.