Werke, in denen der Blockflöte eine besondere Rolle zukommt, stellen Roberta Invernizza und das Kollegium Pro Musica aus Genua mit seinem Leiter und dem Solisten der Flöte, Stefano Bagliano, vor. Sie alle stammen aus der Feder von Vater Scarlatti, also Alessandro. Drei Kantaten und zwei Concerti, die auch als Sonaten benannt werden können, zeigen den Komponisten als Wegbereiter künftiger Entwicklungen, die er wie so viele andere im 17. und 18. Jahrhundert in Genua ins Werk setzte.
Besonders die dritte eingespielte Sonate unterscheidet sich hier im Kontext. Während in den beiden anderen die Flöte mit dem Sopran wetteifert, ist in der dritten der Violine die Umschmeichelung der Solistin vorbehalten, während die Flöte klanglich darunter bleibt.
Die auf dieses Repertoire fokussierten Musiker zeigen die Qualitäten der Kompositionen mit einwandfreiem Spiel. Die Stimme der Sopranistin Roberta Invernizzi erinnert in ihrem Klang an eine Glocke. Sie gestaltet ihre Parts mit hellem, weit strahlendem Klang, der die Materialbeschaffenheit einer Glocke, also Metall, nicht leugnet.
Das Ensemble zeichnet auf historisch nachgebauten Instrumenten mit leichtfüßiger Spielweise die Musik und färbt sie mit beredtem Klang. Der Solist und Leiter Stefano Bagliano steuert nicht nur die Musiker, sondern gibt der Flöte mit fließendem Ton den Klang, den Scarlatti wohl beabsichtigte. Er lässt bukolische Landschaften im inneren Ohr des Hörenden entstehen, die durch idyllische Sichten geprägt sind.