1998 hat die Akademie für Alte Musik Bachs Brandenburgische Konzerte schon einmal aufgenommen und seitdem immer wieder im Konzert aufgeführt. Die beiden Konzertmeister geben im Beiheft Einblicke in die gemeinsame Geschichte der Werke und des Ensembles bis zur neuen Aufnahme, in der besondere Überlegungen zur Besetzung des Continuo bedacht wurden. Bei der Neuaufnahme haben sie Isabelle Faust für das dritte und vierte und Antoine Tamestit im dritten und sechsten Konzert für die Solopassagen als Partner gewinnen können.
Die Zusammenarbeit mit Isabelle Faust für die Violinkonzerte von Bach (siehe unten) bot feinste Kultur. Wie bereits dort wird auch hier wieder mit olympischen Einsatz und Feuer interpretiert. Dass das immer zum besten Ergebnis führt, kann diesmal nicht ganz bestätigt werden. Einerseits sind die Interpretationen grandios und die Gäste genauso wie die hauseigenen Solisten sind famos eingebunden, so dass sie ihre Partien ebenso herausgehoben wie auch eingebettet in den Gesamtorganismus erklingen. Da wird über weite Strecken ganz große Kunst geboten, die zum Genießen einlädt.
Eine Einschränkung ergibt sich aber gelegentlich auf der ersten CD. Hier wird die fließende Klangrede zum rasenden Parforceritt, wodurch die Strukturen ein wenig verhuscht werden. Deswegen klingen diese Passagen eher gehetzt und nicht mehr vollkommen ausformuliert. Ein Weniger an Tempo hätte hier aus meiner Sicht gut getan. Die zweite CD heilt dann mit überwältigender Qualität.
In 1998, the Akademie für Alte Musik recorded Bach’s Brandenburg Concertos once before and has performed them in concert ever since. In the accompanying booklet, the two concertmasters provide insights into the shared history of the works and the ensemble up to the present recording, in which special considerations were given to the instrumentation of the continuo. In this new recording, they have partnered with Isabelle Faust for the third and fourth concertos and Antoine Tamestit for the solo passages in the concertos Nos. 3 and 6.
The collaboration with Isabelle Faust for Bach’s violin concertos yielded an outstanding result. As already that recording, the interpretation is again extremely committed and fiery. Alas, in this case, this does not always lead to the best result. On the one hand, the interpretations are grandiose, and the guests as well as the in-house soloists are splendidly integrated, so that their parts sound both prominent and embedded in the overall organism.
The first disc however is not entirely convincing. Here the musical flow becomes a furious par force ride, whereby the structures become a little husky. Therefore, these passages sound rather rushed and no longer very well formulated. From my point of view, a slower tempo would have done well here. The second disc then has the overwhelming quality what probably most listeners expected from this recording.