Wie bereits vermeldet, hat Michael Buchanan jüngst nach dem Gewinn des ARD Wettbewerbs nun auch den Fanny Mendelssohn Preis erhalten. Damit wurde diese Debut-CD finanziert. Dieser junge Musiker zeichnet sich durch brillant-virtuose Technik wie auch musikalischen Intellekt aus, die Programme und Spiel prägen.
In nahezu allen Religionen steht die Posaune für das Jenseits oder eine wie auch immer zu bezeichnende andere Welt. So kündigt sie in der Übersetzung der Bibel von Luther in der Offenbarung das Ende der Welt an, aber auch in der Musik gibt es unzählige Beispiele von Gluck bis Mahler und darüber hinaus. So sieht Buchanan sein Album als Möglichkeit, wenigstens in der Musik alle Religionen omnistisch zusammen zu führen. Sein Repertoire reicht von einem sufischen Volkslied über Bach und Bruch bis zu Sulek und Xenakis.
Mit überwältigendem, markig-weichem Klang lässt er seine Posaune regelrecht himmlisch klingen. Der tiefe Ton des Instruments bringt natürlich andererseits immer die dunkle Konnotation. Selbst ein Werk wie Spiegel im Spiegel von Arvo Pärt erhält eine irden-luftige Komponente, die eine neue Wahrnehmung der Komposition ermöglicht.
Hört man diese Aufnahmen, so versteht man ohne weiteres, warum Ian Bousfield, früher Soloposaunist der Wiener Philharmoniker und der Londoner Symphoniker, der Buchanan bei den Vorspielen zum Gustav Mahler Jugend Orchester entdeckte, ihm seitdem als Förderer und Freund verbunden ist. So leichtfüßig und eloquent, aber nie leichtsinnig und geschwätzig, ist auch die Posaune ein attraktives Soloinstrument, auch wenn es noch kaum eigene Literatur gibt.