Wenn es um Klangtexturen und ihre Expressivität geht, ist der 1972 geborene Finne Sebastian Fagerlund ein Meister seines Fachs. Es verwundert also nicht, dass sein neues Flötenkonzert Terral ein faszinierendes Stück geworden ist.
Das dreisätzige Konzert ist für Soloflöte, doppelte Altflöte und ein Orchester aus Solobläsern, drei Hörnern, drei Schlagzeugern, Harfe, Klavier und Streichern geschrieben. Klanglich ist es erdig, scheint aber letztlich doch Himmel und Erde zu verbinden.
Evokative Texturen und fein wechselnde Rhythmen erinnern an den Wind Terral, der typisch ist in Küstengebieten, die von Bergen umgeben sind. Brütende Hitze und erste Windelemente bestimmen den ersten Satz mit einem durchaus mysteriösen und erwartungsvollen Charakter.
Der mit ‘presto, veloce’ bezeichnete zweite Satz jagt den Wind schwungvoll durch Felsformationen, wobei die tanzende Flöte von Sharon Bezaly von schillernden und rhythmischen Orchesterklängen recht stürmisch begleitet wird.
Der dritte Satz, ‘Espansivo, sonore’, ist ein komplexes klangliches Tongemälde mit wechselnden Stimmungen. Im Zentrum des Satzes steht eine wunderbare Kadenz, bevor sich dann die Musik verdichtet und sich zu einem fesselnden ‘energigo, poco a poco più esalto’ steigert.
Sharon Bezaly spielt mit zauberhafter Virtuosität und Ausdruckskraft, inspiriert und hinreißend farbig begleitet von der Tapiola Sinfonietta.
Das eine knappe Viertelstunde dauernde Strings to the Bone beginnt als ein virtuoses Stück, mit wie gehetzt wirkenden Streicherklängen, die sich dann atemlos legen, fast absterben, ehe die Musik ihre Wunden leckt, sich langsam erholt und ihren Lauf aufnimmt.
Abschließend erklingt die dreisätzige Kammersymphonie, die mit einem langsamen Satz, Calmo, beginnt, der aber auch zwei bewegte Teile enthält. Auffallend sind die Klangfiguren, die den rezeptiven Geist zu Vergleichen anspornen, Klänge wie man sie in der Natur, in Städten, Fabriken aber auch beim Menschen finden würde.
Der zweite Satz ist ein flüchtiges, quirliges Scherzo, und der dritte Satz ist mit Espansivo bezeichnet. Er beginnt ganz geheimnisvoll und entwickelt sich dann positiv in schillernden Klängen.
Damit endet diese SACD, die uns mit ihren drei Kompositionen, in die immer wieder faszinierende und inspirierende Klangwelt von Sebastian Fagerlund eintauchen lässt.
When it comes to sound textures and their expressivity, the 1972-born Finn Sebastian Fagerlund is a master of his craft. So it’s no surprise that his new flute concerto Terral has become a fascinating piece.
The three-movement concerto is written for solo flute, double alto flute and an orchestra of solo winds, three horns, three percussionists, harp, piano and strings. Tonally it is earthy, yet ultimately seems to combine heaven and earth.
Evocative textures and subtly shifting rhythms recall the wind terral, which is especially typical in coastal areas surrounded by mountains. Brooding heat, and first wind elements define the first movement with a thoroughly mysterious and expectant character.
The second movement, marked presto, veloce, chases the wind sweepingly through rock formations with Sharon Bezaly’s dancing flute accompanied by dazzling and rhythmic orchestral sounds.
The third movement, Espansivo, sonore, is a complex tonal canvas of shifting moods. At the center of the movement is a wonderful cadenza before the music then becomes more dense and builds to a riveting ‘energigo, poco a poco più esalto’.
Sharon Bezaly plays with enchanting virtuosity and expressiveness, inspired and colorfully accompanied by the Tapiola Sinfonietta.
‘Strings to the Bone’, which lasts just under a quarter of an hour, begins as a virtuoso piece, with string sounds that seem rushed, which then lie down breathlessly, almost die away, before the music then licks its wounds, slowly recovers and resumes its course.
Finally, the three-movement Chamber Symphony is heard, beginning with a slow movement, Calmo, but also containing two more am8gile parts. The sound figures are striking, spurring the receptive mind to make comparisons, sounds such as one would find in nature, cities, factories, but also in humans.
The second movement is a fleeting, lively scherzo, and the third movement is marked Espansivo. It begins quite mysteriously and then develops positively in dazzling sounds.
Thus ends this SACD, which with its three compositions, immerses us in the ever fascinating and inspiring sound world of Sebastian Fagerlund.