Dass Martha Argerich schon als sehr junge Pianistin ein Genie war, das bezeugt diese Profil-Box auf vier sehr aufregenden CDs. Argerich, die bei diesen zwischen 1955 und 1961 eingespielten Werken gerade mal zwischen 14 und 20 Jahren alt war, lässt den Hörer an schier atemberaubend virtuosen Interpretationen teilhaben. Ihr Partner bei Bartok (Sonatine), Sarasate (Introduktion und Tarantella), und Beethoven (Violinsonate Nr. 3) ist Ruggiero Ricci, einem in der damaligen Zeit phantastischen Geiger, der heute leider nahezu vergessen ist.
Schon damals hatte Argerich ein gutes Gespür für Ravel (G-Dur Klavierkonzert, Gaspard de la nuit, Sonatine, Jeux d’eau) und fasziniert mit einem wunderbar transparenten aber dennoch zupackenden Spiel. Wunderschön auch das Klavierkonzert Nr. 21 von Mozart (mit dem Kölner Rundfunkorchester und Peter Maag) sowie die Sonaten Nr. 8, 13 & 18. Interpretatorisches Feuer wird dann bei Liszt (Ungarische Rhapsodie Nr. 6), Chopin Prokofiev, Schumann und Brahms entfacht. Jedes Werk ist ein Abenteuer, und ich muss zugeben, dass ich selten eine Box mit einem so großen Vergnügen, aber auch mit großem Staunen gehört habe, wie ‘The successful beginning’ der Martha Argerich. Und das Schöne ist, dass das Spiel dieser Frau auch nach über 60 Jahren, die seit der ersten Aufnahme (Etude von Chopin), nichts von ihrem Reiz eingebüßt hat.