Als Rezensent nimmt man eine neue CD zur Hand und hat meist gleich eine wie auch immer geartete Erwartung. Aber dann lässt man sich, je nach dem, auch von diesem erwartungsfrohen Sockel runter holen. Oder man merkt erstaunt auf, wenn einem die Aufnahme dann besser gefällt, als man es mit seinem freundlich gestimmten Desinteresse erwartet hat. Um einen solchen Fall handelt es sich hier, weil die Bearbeitungen der Goldbergvariationen von Bach Legion ist. Hier kommt nun eine, die die häufiger verwendete Besetzung mit einem Streichtrio variiert und die Viola durch eine Gitarre ersetzt. Natürlich geht die Bearbeitung über reines Ersetzen hinaus.
Aus dem abwartenden ‘Wie geht das wohl mit so einer Besetzung?’ wurde ein überraschtes Oh! Immerhin kommt die Komposition vom Tasteninstrument und die Technik und der Klang der Gitarre bilden eine Brücke dahin zurück, so dass diese Ausrichtung ihren Charme versprüht.
Die Interpretation der drei jetzt in England beheimateten Musiker, von denen die Streicher führende Rollen in bekannten Orchestern auf der jetzt politisch abgelegenen Insel einnehmen, spielen das Variationswerk grundsätzlich rhythmisch prägnant, aber ich würde mir noch mehr Strenge im Metrum wünschen. Die einleitende Aria macht noch einen tastenden oder etwas müde wirkenden Eindruck, so dass erst die deutlicher geführten Variationen lebendig werden. Beispielsweise Variation 16 wie auch andere schnellere lassen mehr drei nebeneinander als miteinander spielende Instrumente hören. Langsamere Momente wie etwa Variation 24 überzeugen dagegen mit innigem Miteinander, das eine subtile Aussage generiert.
As a reviewer, you pick up a new CD and usually have some kind of an expectation right away. But then, depending on the case, you are brought to change your opinion. Or you are surprised when you like the recording better than you expected. Such is the case here, because the arrangements of Bach’s Goldberg Variations are legion. Now here comes one that varies the more commonly used scoring with a string trio, replacing the viola with a guitar. Of course, the arrangement goes beyond mere substitution.
In this case, the somewhat skeptical wait-and-see turned into a surprised oh! After all, the composition comes from the keyboard instrument and the technique and sound of the guitar form a bridge back to it, so this arrangement exudes its charm.
The interpretation by the three musicians now based in England, the strings of whom occupy leading roles in well-known orchestras on the now politically remote island, play the variation work in a fundamentally rhythmically incisive manner, but I would like to see even more rigor in the meter. The opening Aria still makes a somewhat tired impression, so that only the more clearly led variations come alive. Variation 16, for example, as well as other faster ones, let us hear three instruments playing side by side rather than together. Slower moments such as Variation 24, on the other hand, convince with intimate togetherness that generates a subtle statement.