Das Verona Quartet legt die beiden vollendeten Streichquartette sowie die zwei frühen Sätze von György Ligeti vor. Das Ensemble aus der oberitalienischen Stadt gestaltet auf der Basis sehr hohen technischen Niveaus Darstellungen für diese Kompositionen, die deren Eigenarten sie gezielt herausarbeiten.
Das zweite Quartett, das neue Sphären in Technik, Form und Ausdruck ausformuliert und gleichzeitig die ehrwürdige Ahnengalerie der Streichquartette als gebrochene Reflexe und Anspielungen verklausuliert, wird vom Verona Quartet unter klarer Betonung der einzelnen Stimmen interpretiert. Trotz dieser die Individuen hervorhebenden Gestaltungsweise finden sie eine gemeinsame Plattform, auf der sie die vier Linien zu einer gemeinsamen Form zusammenfügen.
Das erste Quartett, Charaktervariationen mit totaler Chromatik, folgt formal der Wiener Klassik. Auch hier verfolgen die Musiker aus Verona die deutliche Ausformung der vier separaten Stimmen und stellen sie die Details in lebhaft herauskitzelnder Auseinandersetzung dar.
Die beiden frühen Einzelsätze, Abschlussarbeiten von der Franz Liszt Akademie, bieten dann sozusagen noch einmal einen versöhnlichen Abschluss dieser Einspielung, da sie auch mit der entsprechend leichteren Hand angeboten werden.
Vielleicht hat diese Interpretation noch ein Quantum zu viel Überlegung bei der Darstellung im Hinterkopf, wo andere schon Grenzen der Sicherheit überschreiten
The Verona Quartet presents the two completed string quartets as well as the two early movements by György Ligeti. The ensemble from the northern Italian city creates performances for these compositions on the basis of a very high technical level, which they specifically bring out their peculiarities.
The second quartet, which formulates new spheres in technique, form and expression and at the same time disguises the venerable ancestral gallery of string quartets as broken reflections and allusions, is interpreted by the Verona Quartet with a clear emphasis on the individual voices. In spite of this way of shaping, which emphasizes the individuals, they find a common platform on which they combine the four lines into a common form.
The first quartet, Character Variations with total chromaticism, formally follows the Viennese classical style. Here too, the musicians from Verona follow the clear shaping of the four separate voices and present the details in a lively, tickling confrontation.
The two early individual movements, final works from the Franz Liszt Academy, then offer a conciliatory conclusion to this recording, so to speak, as they are also offered with a correspondingly lighter hand.
Perhaps this interpretation still has a little too much thought behind it, where others already exceed the limits of certainty.