Zum 100. Todestag von Gabriel Fauré haben sich der Choeur de Chambre de Namur, Millenium Orchestra und Thibaut Lenaerts auf Spurensuche hin zum beliebten Requiem – hier in seiner ersten Fassung – gemacht. Ein interessantes Programm, das schon in den frühen Kirchenwerken den schlichten, einnehmenden Tonfall von Faurés Musik unterstreicht.
Schlichtheit ist hier natürlich nicht mit Simplizität gleichzustellen. Hinter dieser Sanftheit im Klang steckt viel Raffinesse, die in diesen Interpretationen mit feiner Sensibilität zu Tage gefördert wird. Thibaut Lenaerts animiert seine Musiker nie, die geradezu zierliche Musik mit überschwänglichen Emotionen künstlich hochzupäppeln. Der innige, liebevolle, zutiefst menschliche Klang verleiht der Musik eine besondere innere Ausstrahlung – vor allem natürlich im Requiem aber auch in der fast volkstümlichen Messe des pêcheurs de Villerville, die Fauré gemeinsam mit André Messager komponiert hat.
Viel vom Zauber dieser Musik verblasst aber leider – einmal mehr – am französischen Latein.
On the occasion of the centenary of Gabriel Fauré’s death, the Choeur de Chambre de Namur, the Millenium Orchestra and Thibaut Lenaerts set out to discover the traces of the popular Requiem, here in its first version. An interesting program that underlines the sober, engaging tone of Fauré’s music, even in the early sacred works.
Of course, sobriety does not mean simplicity here. Behind the softness of the sound lies a great deal of sophistication, which is brought to light in these interpretations with a fine sensitivity. Thibaut Lenaerts never encourages his musicians to artificially heighten the almost delicate music with exuberant emotions. The intimate, loving, deeply human sound gives the music a special inner radiance – especially in the Requiem, of course, but also in the almost folk-like Mass des pêcheurs de Villerville, which Fauré composed together with André Messager.
Unfortunately, much of the magic of this music is lost in the frenchized Latin.