Das ist ganz klar eine Neunte, die man sich anhören sollte: Sie wurde 1975 im Quadraphonie-Verfahren aufgezeichnet und nun als Hybrid-SACD im Mehrkanalton in digitaler Neubearbeitung wiederveröffentlicht. Rafael Kubelik startet den ersten Satz eher entspannt, mit einem fast biedermeierlichen Ansatz, in dem er ausgiebig koloriert und detailliert. Derselbe Ansatz findet sich im gemütlichen zweiten Satz sowie in einem liebenswert und gefühlvoll dirigierten Adagio. Das Finale dirigiert Kubelik zupackender, aber nicht durchgehend mit viel Drive, denn auch hier schleichen sich biedermeierliche Farbtupfer ein.
Das Vokalquartett ist vorzüglich, mit dem klar artikulierenden und kräftig projizierenden Thomas Stewart, der leuchtenden Sopranstimme von Helen Donath, der ungemein vollen Mezzostimme von Teresa Berganza und dem exzellenten Tenor Wieslaw Ochman. Der Chor des Bayerischen Rundfunks ist hervorragend.
Klanglich ist die Aufnahme wundervoll ausbalanciert und sehr transparent, wodurch die vielen Details, denen Kubelik Aufmerksamkeit schenkt, deutlich hörbar werden.