Nordic Connections; Gösta Nystroem: Violakonzert Hommage à la France; Ludvig Norman: Sonate für Viola & Klavier op. 32; Edvard Grieg: Sonate für Viola & Klavier op. 45; Göran Fröst, Viola, Oskar Ekberg, Klavier, Swedish Chamber Orchestra, Clemens Schuldt; 1 CD Daphne 1065; Aufnahmen 2019, Veröffentlichung 06/2020 (76'30) - Rezension von Remy Franck
Der Bratscher Göran Fröst spielt zunächst das Violakonzert Hommage à la France von Gösta Nystroem (1890-1966), das mit einem sehr alerten, eleganten Satz beginnt, worauf ein wunderschönes, melancholisches und dennoch sehr farbiges Lento-Molto tranquillo folgt. Der letzte Satz des neoklassischen Konzerts ist ein quirliges Scherzo.
Die Bratschensonate von Ludvig Norman (1831-1885) und die Violinsonate von Grieg (hier in der Transkription für Viola) haben einen gemeinsamen Nenner. Normans Sonate entstand, nachdem seine Ehe mit der berühmten Geigerin Wilma Neruda in die Brüche gegangen war. Edward Grieg hat mit Neruda mehrmals seine Violinsonate aufgeführt.
Während die Aufführung des Bratchenkonzerts von Nystroem spannend ist und vollauf zufriedenstellt, kann Göran Fröst in den beiden Sonaten nicht wirklich überzeugen. Sein Ton ist nicht so gepflegt und präsent, wie man sich das gewünscht hätte, und das Ohr tendiert dazu, eher dem Klavier zuzuhören, denn der Pianist Oskar Ekberg spielt sehr feinfühlig, nuancenreich und kultiviert.
