Der 1983 in Polen geborene Komponist Tomasz Jakub Opalka, in Warschau und in Los Angeles ausgebildet, schreibt für den Konzertsaal ebenso wie für den Film und teilt seine Aktivitäten entsprechend zwischen seinem Heimatland und den USA auf.
Seine Kompositionen tragen oft themen- oder handlungsbezogene Titel wie ‘Vitality’, ‘Black Rainbows’ oder ‘Riot’, und selbst seine 2. Symphonie hat einen Untertitel, ‘Emerge’. Sie wurde durch Bilder inspiriert, sagt der Komponist, Bilder der NASA aus dem Weltall, Bilder des Sonnenaufgangs oder jene von beleuchteten amerikanischen Metropolen. Entsprechend ausgedehnt und ätherisch sind die Texturen in einer magmaartig fließenden Musik, in der kleine explodierende Partikel für Leben sorgen.
Das Konzert ‘D.N.A’ für Bassklarinette und Orchester fördert interessante Klangkonstellationen zutage und lässt das Soloinstrument kuriose Klänge produzieren. Eigentlich sind alle Werke dieser CD, auch das spannungsvolle ‘Quadra’ und das nervöse ‘Collisions of the Matter’ mit ihrer erstaunlich breiten Klangpalette in einem gewissen Sinne mysteriös. Mit interessanten Farbmischungen, sphärischen Klängen, ostinatohaften Bewegungen, galaktischen Flageoletten, Klopfgeräuschen, Atmungsimitationen entlockt Opalka dem Orchester narrative Stimmungen, die aufhorchen lassen.