Violinwerke vom Liedkomponisten, so könnte man den immerhin sich über mehrere CDs sich erstreckenden Teilbereich des Schaffens von Franz Schubert ansprechen. Zu Lebzeiten war der Liedkomponist bekannt, heute werden auch die anderen Werke geschätzt. Dabei ist auch das Violinwerk mit diversen Werken mit Kammerorchesterbesetzung und anderen mit Klavierbegleitung nicht nur anmutig, und unprätentiös von der musikalischen Subtilität her, sondern auch im Sinne der Zukunftsgerichtetheit, wie bei der Fantasie, die durchaus seinen anderen herausragenden Werken ebenbürtig ist.
Eine neue Gesamteinspielung, die die vom Orchester und vom Klavier begleiteten Werke mischt, haben sich die Interpreten auf ihrem historischen Instrumentarium vorgenommen und nun die erste Ausgabe vorgelegt. Dabei sind alle grundsätzlich sowohl mit historisch informiertem als auch modernen Instrumenten aktiv, je nachdem, welches Repertoire bewältigt werden soll. Hier kommt es natürlich mit einer zeitgenössischen Guadagnini und deinem Fortepiano sowie ebenso im Orchester historischer Ausstattung zu einer weicheren und auch weniger grell temperierten Klangentwicklung, die die Intimität und Zerbrechlichkeit der Schubertschen Musik unterstreicht.
Die Geigerin Ariadne Daskalakis ist auf verschiedenen Terrains zu Hause, ohne dass ihr Spiel deswegen beliebig wirken würde. Im Gegenteil findet sie ebenso wie ihr Begleiter am Fortepiano, Paolo Giacometti, den leichten und fließenden Schubertton, der aber nie ins Süßliche oder Gefühlige abgleitet. Vielmehr entlassen sie ihre Töne mit feinfühligem Gespür für die Nuancen in die Atmosphäre.
Das vielseitige und vielsaitige Orchester der Kölner Akademie liefert für die drei die Aufnahme eröffnenden Stücke, Konzertstück, Polonaise und Rondo, ebenso sensible wie spritzige Begleitungen. Alle Zutaten dieser Aufnahme führen somit zu einem sehr ansprechenden Schuberterlebnis, auf dessen Fortsetzung der Hörer gespannt sein darf.