Neben den beiden Violinsonaten haben Daniele Orlando und Linda di Carlo die konzertanten Variationen über ein Schweizer Thema von Louise Farrenc eingespielt. Die Kammermusik spielt in im Werkkatalog der französischen Komponistin eine bedeutende Rolle. Mit ihrem eigenen Stil, der von der Klassik ausgeht, dann aber romantisch gefärbt wird, schafft sie, wie in den vorliegenden Werken, kunstvolle Kreationen.
Hierbei spürt man auch ihren eigenen Ansatz, wenn sie etwa die Variationen nicht wie üblich mit dem Thema eröffnet, sondern eine Einleitung davorsetzt und auch ein Finale anhängt. Die fünf Variationen sind kaum einmal eine Minute lang bis auf die letzte und das Finale, die sich mit gut zwei Minuten aber auch der kleinen Form erfreuen. Die beiden Sonaten mit drei bzw. vier Sätzen, erscheinen dagegen formal in geordneten Bahnen zu bleiben.
Dass diese Musik kaum bekannt ist, liegt auch daran, dass Kammermusik in Entstehungszeit neben der Oper in Paris einen allzu schweren Stand hatte. Das galt nicht nur für Farrenc, die immerhin den Vorteil hatte, dass ihr Mann als Verleger ihre Werke druckte.
Der Geiger Daniele Orlando und die Pianistin Linda di Carlo gestalten diese Werke mit einem schwungvollen Ansatz, der die ganze Lebendigkeit der Musik deutlich macht. Dabei vergessen sie nicht, die langsameren Sätze mit der Sorgfalt genauer Hinwendung im Detail auszukosten und die musikalischen Linien fließen zu lassen. In den schnellen Sätzen bringen sie – und vor allem der Geiger mit intensiv festem Strich – mit feurig, teilweise markigem Ansatz, auch harsche Aspekte in die Interpretation ein.
In addition to the two violin sonatas, Daniele Orlando and Linda di Carlo have recorded the Variations concertantes on a Swiss Theme by Louise Farrenc. The chamber music plays a significant role in the French composer’s oeuvre. With her own style, which starts from classical music but then becomes romantically colored, she creates artful pieces, as in the present works.
Here one also senses her own approach, for example when she does not open the variations with the theme as usual, but puts an introduction before the theme and also adds a finale. The lovely five variations are barely a minute long except for the last one and the finale, which at a good two minutes.
The two sonatas, with three and four movements respectively, remain truthful to the classical form.
That this music is hardly known is also due to the fact that, at the time of its composition, chamber music had an all too difficult status in Paris alongside opera. This was not only true for Farrenc, who at least had the advantage that her husband as a publisher printed her works.
The violinist Daniele Orlando and the pianist Linda di Carlo perform these works with an élan that makes the music very lively. They do not forget to get the slower movements the sensibility they deserve. They care for details and let the musical lines flow. In the fast movements, with a fiery, sometimes vigorous approach, they also bring harsh aspects to the interpretation.