Paul Lewis ist ein bescheidener Musiker. Fast möchte man sagen, einer aus der zweiten Reihe. Das stimmt aber nicht, für mich gehört er zu den ganz großen Pianisten der Gegenwart, und sein völlig losgelöstes, integres und wunderbares Spiel erinnert mich mehr als einmal an den unvergleichlichen Grigori Sokolov.
Die gleiche Art von Schlichtheit, die gleiche Art von Natürlichkeit, die gleiche Art von musikantischem Gefühl zeichnen sein Spiel aus. Schuberts Musik schwebt und entsteht aus sich heraus. Niemals hat man den Eindruck, als würde Lewis interpretieren. Der Pianist schafft es, eine nicht greifbare und somit unbeschreibliche Transzendenz zu schaffen, die diesen drei Sonaten den Hauch des ewig Gültigen und vor allem des Richtigen und Wichtigen verleiht. Lewis’ Schubert ist eine Reise an den Saum des Bewusstseins; für den, der sich darauf einlässt, ist es ein tiefes, einmaliges Erlebnis.
Paul Lewis is a modest musician. One would almost like to say one from the second row. But that is not true, for me he is one of the very great pianists of our time, and his completely detached, integral and wonderful playing reminds me more than once of the incomparable Grigori Sokolov.
The same kind of simplicity, the same kind of naturalness, the same kind of musical feeling characterize his playing. Schubert’s music floats and emerges from within itself. Never does one have the impression that Lewis is interpreting. The pianist manages to create an intangible and thus indescribable transcendence that gives these three sonatas the air of the eternally valid and, above all, the right and important. Lewis’ Schubert is a journey to the hem of consciousness; for those who engage with it, it is a profound, unique experience.