Die als Residenzorchester im Carmen Würth Forum in Künzelsau residierenden Würth Philharmoniker, ein Privatorchester, das 2017 auf Initiative des Industriellen und Mäzens Reinhold Würth gegründet wurde, haben ihr drittes Album realisiert.
Die beiden reinen Orchesterwerke, die Haydn-Variationen von Brahms und die Hebriden-Ouvertüre von Mendelssohn, zeigen, dass dieses Ensemble eine sehr hohe Spielkultur entwickelt hat, die den Vergleich nicht zu scheuen braucht. Chefdirigent Claudio Vandelli hat es seit 2020 erreicht, seinen Klangkörper so zu formen, dass mit Agilität und Sensibilität Werke unterschiedlichsten Charakters passgenau umgesetzt werden.
Als Besonderheit dieses Programms können die Liedvertonungen mit Orchester gelten, die mit dem Bariton Thomas Hampson aufgenommen wurden. Das sind zum einen die selten zu hörenden fünf Lieder für mittlere Singstimme von Franz Schubert, deren Instrumentierung von Brahms stammt. Hampson und das Orchester erweisen sich als bestens aufeinander abgestimmt, so dass das Ensemble den durch die instrumentale Fassung gewonnenen Farbenreichtum einbringen kann.
Daneben erklingen Vier Ernste Gesänge von Brahms, die wiederum Detlev Glanert nicht nur mit einer Orchestrierung versehen hat, sondern noch jeweils um ein Präludium und am Ende um ein Postludium für Orchester bereicherte. Diesen Werken mit biblischen Texten hat sich Glanert mit Sorgfalt und Feingefühl genähert, um ein neues Klangbild in der zeitgenössischen Fassung zu schaffen. Es ist ihm gelungen, sowohl die geistliche Komponente wie auch die Reinheit der Aussagen zu wahren. Die vorangestellten vier Präludien und das abschließende Postludium bilden zusammen mit den Liedern eine neue Struktur, die die beiden Werkwelten eng miteinander verbindet.
Der Bariton Thomas Hampson bringt seine ganze Erfahrung ein, um mit seiner musikalischen Sichtweise den jeweiligen Charakter der präsentierten Stücke zu formen. Mit extrem guter Artikulation erlaubt er dem Hörer, den Liedern ohne Nutzung eines gedruckten Textes folgen zu können. Er entfaltet mit viel Feingefühl die seelische Tiefe der Werke. Sowohl in den Vier Ernsten Gesängen wie auch in den Schubert-Liedern verleiht er den Texten eine hohe emotionale Intensität.
Seine Stimme klingt gerade im oberen Bereich immer noch leicht und elegant. In tieferen Lagen schleicht sich ein gepresstes Knarzen ein. Bei diesen Liedern vermeidet er das sonst manchmal bei ihm zu erlebend große Vibrato, so dass von hier kein Ungemach droht. Vor allem aber gelingt ihm eine sehr einfühlsame Darstellung, die mit dem ausgeprägten Sinn für die gute Gestaltung der Musik auffällt.
The Würth Philharmoniker, a private orchestra founded in 2017 on the initiative of industrialist and patron Reinhold Würth and resident orchestra at the Carmen Würth Forum in Künzelsau, have released their third album.
The two purely orchestral works, the Haydn Variations by Brahms and the Hebrides Overture by Mendelssohn, show that this ensemble has developed a very high level of playing culture that need not shy away from comparison. Since 2020, chief conductor Claudio Vandelli has succeeded in shaping his orchestra in such a way that works of the most varied character are performed with agility and sensitivity.
The song settings with orchestra recorded with the baritone Thomas Hampson are a special feature of this program. These include the rarely heard five songs for medium voice by Franz Schubert, orchestrated by Brahms. Hampson and the orchestra prove to be perfectly attuned to each other, allowing the ensemble to bring in the richness of color gained from the instrumental version.
In addition, there are Four Serious Songs by Brahms, which Detlev Glanert not only orchestrated, but also added a prelude each and a postlude for orchestra at the end. Glanert approached these works with biblical texts with care and sensitivity in order to create a new sound in the contemporary version. He has succeeded in preserving both the spiritual component and the purity of the statements. The four preceding Preludes and the concluding Postlude form with the songs a new structure that closely links the two worlds of the work.
The baritone Thomas Hampson brings all his experience to bear to shape the character of the pieces presented with his musical perspective. With extremely good articulation, he allows the listener to follow the songs without the use of a printed text. He unfolds the emotional depth of the works with great sensitivity. Both in the Vier Ernste Gesänge and in the Schubert songs, he lends the texts a high emotional intensity.
His voice still sounds light and elegant, especially in the upper range. In the lower registers, a pressed creak creeps in. In these songs, he avoids the great vibrato that is casually to be experienced with him, so that there is no threat of trouble from here. Above all, however, he succeeds in giving a very sensitive performance, which stands out with its pronounced sense for the good shaping of the music.