Zeit im Sinne von Tradition und neuen Impulsen, auch Vergangenheit und Zukunft, Ursprung im Sinne von Herkunft und Wurzeln sowie Wildnis, alle diese Bedeutungen stecken in dem norwegischen Wort ‘Ur’. Und diese Bedeutungen finden sich auch in den Kompositionen für Kammerchor wieder, die auf dieser Aufnahme vereint sind.
Eine weitere Verbundenheit ist die mit der Stadt Trondheim, aus der der Chor ebenso kommt wie die fünf Komponisten. Damit hören aber auch die Gemeinsamkeiten auf. Denn die noch jungen norwegischen Komponisten (der mit Abstand Älteste ist Mitte Fünfzig) haben musikalisch alle unterschiedliche Ansätze. Bei den Kompositionsaufträgen für diese CD waren sie frei in der Wahl ihres Sujets, haben aber alle Stoffe gefunden, die in der einen oder anderen Weise den Bedeutungen von ‘Ur’ gerecht werden.
Für einen der norwegischen Sprache nicht mächtigen ist es natürlich schwierig, dieser CD zu folgen, zumal die Liedtexte nur in Norwegisch im Begleitheft zu finden sind. Die allgemeine Beschreibung der Komponisten und Werke ist auch in Englisch gegeben, so dass man zumindest insoweit unterrichtet ist.
Der Chor unter seiner Leiterin und auch Komponistin von vier der vierzehn Stücke hat in den zehn Jahren seines Bestehens eine beachtliche Qualität entwickelt und kitzelt aus jedem der Werke den ihm eigenen Charme heraus. Die Grenzen werden hier eher durch die kleinen Formate von maximal fünf Minuten gesetzt, in denen die Komponisten eher klassische Ausdrucksformen finden und nur selten zu geräuschhaften oder melodisch aufreizenden Momenten gelangen.