Der erste Eindruck ist nicht schlecht. Der Surround-Hörer wird in eine weiträumige Klanglandschaft getaucht, die ihn komplett umgibt. Eher sanft und weich erklingt der Anfang der Symphonie, aber die dynamische Bandbreite ist groß und vom feinsten Pianissimo steigert Albrecht den Klang auch zu höchster Intensität, wo er sich leider verdickt und mulmig wird.
Den Eindruck, die Symphonie auf einer Aussichtsplattform zu erleben, hatte ich früher schon mal, und zwar bei der Chailly-Aufnahme mit dem ‘Concertgebouw Orkest’. Im Gegensatz zu Albrecht setzte Chailly die musikalischen Abläufe sehr deutlich voneinander ab und schuf eine faszinierende Szenerie mit einer Vielzahl an ‘lokalen’ Events. Diese Transparenz gibt es bei Albrecht nicht. Er schafft ein diffuseres Klangmilieu arbeitet einerseits mit Weichzeichner, andererseits mit kräftigen Akzenten. Zwischen der gedrosselten Dynamik und diesen Akzenten erwächst eine schöne Spannkraft. Letztlich dominiert nicht das Fröhlich-Unbeschwerte, sondern der Interpretation haftet vor allem etwas Mystisches an.
Und wie so oft in dieser Symphonie enttäuscht die Solistin des letzten Satzes. Die Darbietung von Elizabeth Watts ist mir nicht kindisch-rein genug, sie ist zu reif und vom Text versteht man kaum ein Wort.
Ins Spitzenpeloton schaffen es Albrecht und sein Orchester daher nicht, auch wenn es etliche schöne Momente in der Aufnahme gibt.
Despite some heavy accentuation, a rather soft sound gives this recording of Mahler’s Fourth Symphony a somehow mystic character. The far too mature singing of Mrs Watts lets the recording finally fall below the standards.