Dieses Werk ist mit Sicherheit nicht nur eine Ohren-, sondern auch eine Augenmusik. Denn der 1984 geborene britische Komponist Christian Mason schafft ein sich wandelndes Beziehungskonstrukt zwischen den Musikern, das diese durch wechselnde Positionen auf der Bühne realisieren, was naturgemäß auf einer reinen Audiowidergabe kaum entschlüsselt werden kann.
Ausgehend von dem gleichnamigen Gedicht von Rainer Maria Rilke, versucht Mason, die Weite des Alls und die Distanzen der Himmelskörper untereinander in die Beziehungssituation von Menschen zu spiegeln. Im Großen und Ganzen als beständige Elemente vorhanden, sind sie unvorstellbar weit entfernt und doch auch mit dem Maßstab einer Hand nah zueinander wahrnehmbar.
Diese Beziehungssuche stellt Mason in acht Sätzen dar, die er mit auf den ersten Blick klassischem Instrumentarium aus drei Holzbläsern, Streichtrio, Klavier und Schlagwerk mit mehr als einem Dutzend Instrumenten dar. Auf den zweiten Blick zeigt sich dann Ungewöhnliches, wie das teilweise umgestimmte Klavier und die ebenfalls skordierten Streicher, bei denen beispielsweise die Geige vier G-Saiten hat. Auch das Schlagwerk zeigt auch mit Steel Drum etwa eine in diesem Zusammenhang nicht alltägliche Besetzung, die besondere Klangkonstellationen ermöglicht, die vielleicht auch spezielle kosmische Erscheinungen darstellen könnten.
Das Auftrag gebende Ensemble Recherche hat die Musik zusammen mit dem Komponisten erarbeitet und gibt sie somit voll und ganz in seinem Sinne wieder. Über alle Zweifel in gestalterischen Fragen erhaben, macht das Ensemble seinem Namen alle Ehre, wenn es diese Galaxie durchmisst und dabei wie die Sterne am Himmelszelt leuchten und strahlen lässt, so dass der Zuhörer sich seinen Gedanken und Gefühlen widmen kann.