Der Pianist Yves Henry stellt zwei verschiedene Arten der Interpretation von Chopins Walzern vor, die eine auf einem Pleyel aus dem Jahr 1837, die andere auf einem Bechstein von 2020. Da immer derselbe Interpret an den Tasten sitzt, erlaubt es diese Doppel-CD von Soupirs Editions also, den Einfluss des Instruments auf die Interpretation zu erkennen.
Die Aufnahmen zeigen, was die beiden Instrumente, das alte und das neue, ermöglichen und wo ihre Grenzen sind. In den meisten Fällen sind die Spielzeiten auf dem Pleyel länger als auf dem Bechstein. Der Pleyel-Klang ist matter und irgendwie auch schwerer als der des leichten, klaren und raffinierten Bechstein, der wendigere und elegantere Interpretationen erlaubt. Auf dem modernen Flügel spielt Henry rhetorischer, mit mehr Akzenten und dynamischen Nuancen, insgesamt brillanter und virtuoser, während der Pleyel einen Hauch von Nostalgie verbreitet, den ich letztlich auch nicht missen möchte. Insofern möchte ich gar nicht entscheiden, welches Klavier das Beste ist, sondern dankbar sein für die Bereicherung dieses Doppelalbums, das doppeltes Hörvergnügen garantiert.
Pianist Yves Henry presents two different ways of interpreting Chopin’s waltzes, one on a Pleyel from 1837, the other on a Bechstein from 2020.
Since the same performer is always at the keys, this double CD from Soupirs Editions thus allows to see the influence of the instrument on the interpretation.
The recordings show what the two instruments, old and new, make possible and where their limits are. In most cases, the playing times on the Pleyel are longer than on the Bechstein. The Pleyel sound is duller and somehow heavier than that of the light, clear, and refined Bechstein, which also allows more agile and elegant interpretations. On the modern piano, Henry plays more rhetorically, with more accents and dynamic nuances, altogether more brilliant and virtuosic, while the Pleyel gives off an air of nostalgia that I ultimately wouldn’t want to miss either. In this respect, I don’t even want to decide which piano is the best, but be grateful for the enrichment of this double album, which guarantees double listening pleasure.