Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) ist sehr besorgt um den Bestand des Theaters und des Philharmonischen Orchesters der Stadt Hagen. Sowohl erneute Kürzungsforderungen aus der Stadt, als auch der extrem rüde Umgangston gegenüber Theaterleitung und Beschäftigten seien unangemessen, teilt der Verband in einer Pressemitteilung mit.
« Als Bundesverband haben wir den Überblick über die Lage aller öffentlich geförderten Theater und Orchester in Deutschland“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens, « aber nirgendwo ist die Lage im Moment so verfahren wie in Hagen. Schon die Gründung der Theater- und Orchester GmbH im Jahr 2014 war mit massiven Zuschusseinschränkungen verbunden. Doch anstatt die gewonnene Flexibilität als städtische GmbH ausnutzen zu können, will die Stadt als Gesellschafterin nun weitere massive Kürzungen im nichtöffentlichen Teil von Stadtratssitzungen durchsetzen.“
Mertens weiter: « Viele Kommunen in Deutschland, die für ein Stadttheater verantwortlich sind, haben Haushaltsprobleme; nur wenige gehen damit derart unsensibel um. Bereits seit 2002 sind im Hagener Theater und Orchester Stellen abgebaut und Kürzungen umgesetzt worden. Hier gibt es aber eine natürliche Grenze des Machbaren. Ansonsten läuft die GmbH sehenden Auges in den Konkurs und alle Beschäftigten fallen aufgrund des abgeschlossenen Personalüberleitungsvertrages auf die Stadt zurück. Mit einem fortgesetzten Konfrontationskurs der Stadtspitze gegen ihre städtische GmbH ist keinem gedient.“
Die Kommunikationskultur in Hagen scheine nicht nur zwischen Stadtspitze und Theater GmbH gestört zu sein, heißt es beim DOV, auch die Dialogangebote der DOV, des Deutschen Bühnenvereins und anderer Verbände habe Oberbürgermeister Erik O. Schulz bislang unbeantwortet gelassen.