Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat den Haustarifvertrag der Norddeutschen Philharmonie in Rostock gekündigt. Die Ungleichbehandlung der Beschäftigten am Volkstheater Rostock und Eingriff in Flächentarifvertrag sei rechtswidrig, heisst es in einer Presseaussendung. « Wir fordern für die Musikerinnen und Musiker den Volltarif der TVK-Vergütungsgruppe A. Nach geltendem Recht steht er ihnen zu“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung.
Bereits vor längerer Zeit sei mit den Vergütungsregelungen ein Teil des Haustarifvertrags vom Arbeitgeber gekündigt worden. Sie wirken deshalb lediglich nach. Die DOV kündigt nun mit Wirkung zum 31. Juli 2020 den gesamten Haustarifvertrag und schafft ihn so insgesamt aus der Welt. « Damit ist der Weg frei, die den Musikerinnen und Musikern zustehende Vergütung auch mit gewerkschaftlichen Streikmaßnahmen durchzusetzen. Eine einseitige Herabstufung des Orchesters aus der Vergütungsgruppe TVK A zu B, wie sie seit längerem diskutiert wird, ist rechtswidrig und mit uns nicht zu machen“, sagt Mertens.
Die Bürgerschaft soll heute im nicht-öffentlichen Teil ihrer Sitzung über den Haustarifvertrag des Orchesters beschließen. Alle anderen Beschäftigten am Rostocker Volkstheater erhalten bereits Volltarif. Nur das Orchester soll nach dem Willen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und offenbar auch der Hansestadt Rostock weniger erhalten. „Die Bürgerschaft darf keine Zweiklassengesellschaft am Theater installieren. Sie muss die Ungleichbehandlung von Beschäftigten und einen einseitigen Eingriff in den Orchester-Flächentarifvertrag verhindern », heißt es bei der DOV.