Gerade bei Shostakovichs letzten Symphonien habe ich mir angewöhnt, mir vor jeder neuen Produktion zunächst die entsprechende Aufnahme unter Dmitri Kitajenko anzuhören. Leider führt das immer zu mehr oder weniger negativen Erfahrungen mit den Neuaufnahmen. Das ist auch bei dieser letzten CD aus Vasily Petrenkos generell sehr gutem Shostakovich-Zyklus der Fall.
Während Kitajenko den Chor und den Solisten trägt und zu Höchstleistung motiviert, bleibt hier selbst ein so vorzüglicher Sänger wie Alexander Vinogradov unterfordert, weil er nur singt und nicht wirklich gestaltet. Auch der Chor bleibt weiter hinter den Erwartungen zurück.
Und Petrenko? Nun, er schärft die Dramatik und durchleuchtet die Partitur sehr raffiniert, aber ist das wirklich das, was dieses Werk braucht? Was fange ich mit Transparenz an, wenn die Tiefe der Musik verloren geht, wenn das Werk zwar irgendwo spektakulär klingt, aber an Bedeutung und Ausdruckskraft einfach zu viel einbüsst?
This dramatic and energetic, optimally transparent account of Shostakovich’s symphony lacks, at the end, so much in depth, that I cannot trade this new version for the powerfully shaped performance by Kitajenko (Capriccio).