Der Geiger Nicolas Dupont hat sich für diese Aufnahme zweierlei vorgenommen. Zum einen die Sonaten von Debussy, Franck und Poulenc einzuspielen. Und zum anderen hat er einen Wettbewerb angeregt, um jeweils ein kurzes Vorspiel zu einer der Sonaten zu erhalten. Das Ergebnis lässt sich nun hören. Am Piano wird er von Olga Kirpicheva unterstützt.
Die Umsetzung gefällt am besten in den lyrischen, langsamen oder stimmungsvoll ausgekosteten Momenten. Dann entwickelt Dupont ein Höchstmaß an gefühlvoller Darstellungskraft, ohne in übertriebene oder gar kitschige Ausdrucksformen zu verfallen. Das fängt schon bei den kaum hörbaren Einleitungstönen des Prélude à Debussy von Chiara Vaneigem an und setzt sich bei einem nahtlos anschließenden Beginn bei Debussy fort. Das setzt sich dann durch die CD bis hin zu César Francks Werk fort, in dem Dupont einen ebenso ausgereiften wie stimmungsvollen langsamen Satz entfaltet. Wenn es an die schnellen Sätze geht, dann setzt er dagegen ein durchaus zupackendes, mitunter auch schon raues Spiel ein, das dann auch mal zu gewollt klingt.
Olga Kirpicheva folgt ihm ausgeglichener auf den Klaviertasten mit einem sich an der Violinstimme orientierenden Verlauf, der doch auch noch Platz für die eigene Position lässt.
Die drei kleinen Vorspiele oder in gewisser Weise auch Zwischenspiele bereiten für die Sonaten den Boden, in dem sie eher eine Stimmung vorbereiten, als dass sie sich selbst hervortun wollen. Damit erfüllen sie in bester Manier ihren Zweck, nämlich als Ausgangspunkte für die größeren Formate deren Wirkung vorzubereiten.
Violinist Nicolas Dupont had two goals for this recording. First, to record the sonatas by Debussy, Franck and Poulenc. And secondly, he has initiated a competition to obtain a short prelude to each of the sonatas. The result can now be heard. On the piano he is supported by Olga Kirpicheva.The realization is most pleasing in the lyrical, slow or atmospherically savored moments. Then Dupont develops a maximum of soulful expressiveness without lapsing into exaggerated or even kitschy forms of expression. This begins with the barely audible opening notes of the Prelude a Debussy by Chiara Vaneigem and continues with a seamless opening in Debussy. This then continues through the CD to Cesar Franck’s work, in which Dupont unfolds a slow movement that is as mature as it is atmospheric. When it comes to the fast movements, on the other hand, he employs a thoroughly gripping, sometimes even rough playing, which then sometimes sounds too deliberate.Olga Kirpicheva’s playing is more balanced and is well respecting the violin part, which still leaves room for her own part.The three little preludes, or in a certain sense interludes, prepare the ground for the sonatas by setting the mood rather than trying to stand out themselves. In this way they fulfill their purpose in the best manner, namely as starting points for the larger formats to prepare their effect.