Mit technisch einwandfreiem Spiel und ausgezeichneter Intonation überzeugt das ‘Quatuor Van Kuijk’, was diese äußeren Aspekte angeht. Ihr Spiel ist energiegeladen und vital.
Die interpretatorische Darstellung muss man leider als missglückt bezeichnen. Die Tempi sind hochgeschraubt und dadurch ausdruckslos. Ein schnelles Spiel kann ja durchaus reizvoll oder von der Komposition her gefordert sein. Wenn es aber zum Parforceritt ausartet, der die Schönheiten der Landschaft unbeachtet lässt und auch keine Stimmung, jedenfalls keine, die dem Gestus des Werkes auch nur nahe kommt, erzeugt, dann läuft im wahrsten Sinn etwas schief. Doch auch in den langsamen Sätzen gelingt es den jungen Franzosen nicht, eine Spannung aufzubauen, die den Zuhörer in das Werk eintauchen lässt.
Das Quartett hat schon Preise gewonnen und lobende Kritiken für frühere Aufnahmen bekommen. Die Energie und Vitalität, die das Quartett versprüht, schießt hier aber über das Ziel hinaus. Jedenfalls gibt es so viele Aufnahmen der Quartette, die diese Werke stimmungsvoll ausloten, dass diese der neuen vorzuziehen sind.