
Zwei Feststellungen drängen sich einem sofort auf: Bruno Weil präsentiert mit seinem auf historischem Instrumentarium spielenden Orchester eine ganz andere Neunte als die, an die uns andere Interpreten der historischen Aufführungspraxis gewohnt haben: Seine Tempi sind zwar zügig, aber nicht wirklich schnell, der Klang des Orchesters ist nicht grell und scharf, sondern rund und warm und vor allem wohl ausbalanciert.
Bei feinem Rubato gibt es aber in der Musik ein sehr dynamisches, pulsierendes und finalbewusstes Muszieren mit der nötigen Dramatik und Ausdruckskraft. Ein mit kleinen Einschränkungen gutes Solistenquartett und ein sehr guter Chor geben dem letzten Satz den letzten Schliff.
Bruno Weil’s recording of the Ninth Symphony is quite different from other performances on historic instruments: his tempi are moderate and the sound is warm and extremely well balanced. His conducting gives the music a dynamic and pulsating character.