Der erste Satz des 1958 entstandenen Klavierkonzerts des Brasilianers Francisco Mignone (1897-1986) mutet an wie eine Katze, die zart schnurren, aber genauso kräftig fauchen und mit den Krallen zuschlagen kann. Das, um zu sagen, wie kontrastreich die Musik klingt. Das Andante und das abschließende Allegretto marziale sind nicht weniger originell und effektvoll. Die brasilianische Pianistin Clelia Iruzun kann das Schnurren und das Fauchen gleich gut darstellen und spielt mit einer kraftvollen Gestik auf. Die vielen effektvollen Details der Partitur werden mit Raffinesse herausgearbeitet und mit großem Engagement von ihr wie auch vom ‘Royal Philharmonic Orchestra’ unter Jac van Stehen ausgeführt.
Das Klavierkonzert op. 78 von Isaac Albeniz ist viel braver, geordneter, aber es besticht ebenfalls durch seinen Farbenreichtum und seine kompositorischen Einfälle in den Ecksätzen und seine zarte Melodik im lyrischen langsamen Satz.
Die kleineren Solostücke ergänzen sinnvoll und in attraktiven Interpretationen das Programm einer CD die jedem Freund von Klaviermusik zu empfehlen ist