Alexander Tchaikovsky (*1946) ist ein in Russland bekannter Komponist, der ebenso wenig mit Piotr Tchaikovsky verwandt ist wie Boris Tchaikovsky.
Alexander Tchaikovsky arbeitet seit langer Zeit mit Yury Bashmet zusammen, und aus dieser Zusammenarbeit entstand das Konzert ‘Etudes in Simple Tones’ für Viola, Klavier und Orchester. Der Komponist bezeichnet das Werk als ‘Übung in verschiedenen Stilen’. Man kann in der Tat minimalistische Elemente, den Stil der Filmmusik, Volksmusik, Romantik, Impressionismus und Jazz erkennen. Das 1993 in London uraufgeführte Konzert ist durch diese Gedankenfülle gewiss kein langweiliges Stück. Es ist aber auch vordergründig, ein Begriff, den ich durchaus nicht abschätzig verwende, sondern eher um die Musik besser zu charakterisieren.
Das Konzert für 2 Klaviere wird hier von Tchaikovskys und Bashmets Töchtern gespielt. Der erste Satz ist sehr rhythmisch, der zweite könnte als Filmmusik für ein sich langsam entwickelnde spannende Szene herhalten, der dritte ist motorisch verspielt und enthält einige gefällige Ideen. Es ist ebenfalls ein vordergründiges, aber effektvolles Werk, das bei einem breiten Publikum ankommen kann.
Die Interpretationen der Moskauer Philharmoniker unter Mariss Jansons sind spannungsvoll und farbig.