Das ist das Konzept: die Gesamtaufnahme der Beethoven-Symphonien an den Wiener Stätten ihrer Uraufführung bzw. ihrer Aufführungen zu Lebzeiten Beethovens mit Besetzungen, die in Größe und Instrumentarium jenen der Zeit des Komponisten entsprechen. Zudem sollen sich, wie mitgeteilt wird, die Tontechniker bemüht haben, die klangliche Besonderheit jedes einzelnen Raumes wiederzugeben.
Im Falle der nun vorliegenden Symphonien Nr. 1 und 2 ist das der barocke Landhaussaal im Palais Niederösterreich im 1. Wiener Gemeindebezirk. Beide Symphonien wurden nicht dort uraufgeführt, vielleicht aber später dort gespielt. Dass die neue Reihe mit Aufnahmen startet, die nicht am Uraufführungsort eingespielt wurden, ist natürlich schade und nimmt ihr etwas von ihrem Reiz, wenn denn überhaupt von Reiz gesprochen werden kann.
Die Interpretationen sind keinesfalls innovativ, denn so haben – grosso modo – schon andere Ensembles auf historischen Instrumenten musiziert. Etwas apart ist das rhythmische Akzentuieren, das ein Gehüpfe ergibt, das einem manchmal ganz schön auf die Nerven geht, etwa im ansonsten relativ phantasielos gespielten 2. Satz der 1. Symphonie. Auch im 1. Satz der Zweiten hämmert Haselböck drauf los, dass die Musik aus allen Nähten zu platzen droht. Dabei steht’s schon im Fidelio: « Zum Henker das ewige Pochen! »
An anderen Stellen nutzt der Dirigent mögliche rhetorische Mittel nicht, so dass Leerlauf entsteht. Insgesamt ergibt das eher unkohärente Interpretationen, die nicht als Katalogbereicherung angesehen werden können.
Inconsistent, often to nervously played and at the end largely superfluous performances, unless the listener is overwhelmed by the basic concept: the recording on places where the Beethoven symphonies were either created or played while the composer was still living.