Das Quatuor Ébène hat kürzlich einen neuen Cellisten in seinen Reihen aufgenommen. Hier wird aber das Ende des Weges mit dem früheren tiefen Streicher, nämlich Raphaël Merlin, in Tönen festgehalten. Als Teil des Ensembles in zweieinhalb Jahrzehnten schuf er wie auch hier vielfach die Arrangements, hier aus ikonischen Jazzwerken, für das Streichquartett. Nach früheren Aufnahmen aus klassikferneren Musikbereichen mit Gästen haben sich die Vier nun nochmals auf sich selbst fokussiert.
Zwei Hände voll markanter Stücke aus der Welt des Jazz werden hier von ihnen vorgetragen. Die Beschäftigung mit dem Jazz oder auch anderen Stilrichtungen außerhalb des klassischen Bereichs stellt für das Quartett eine Bereicherung dar, weil es neue Felder erschließt, aber für sie auch Rückkopplungen auf ihr zumeist gespieltes Repertoire anbietet. So hören die Musiker in beide Richtungen befruchtende Elemente.
Die Frage, die man immer stellen kann, ob die meist für Blasinstrument(e), Klavier und Bass geschriebenen Werke bei Streichinstrumenten die gleiche Wirkung entfalten können. Das mag man, außer man hängt am Originalklang, aber außer Acht lassen, wenn in dieser Besetzung ebenfalls ein schlüssiges Klangerlebnis zustande kommt. Und das ist hier der Fall. Durch den einheitlicheren Klang der Streicher als bei der im Jazz eher üblichen Kombination von Bläser/n, Klavier, Bass und Schlagzeug entstehen andere Gewichtungen, da es weniger auf die übliche Rollenverteilung ankommt als dass auch Mischungen im Klang erzeugt werden können, die sonst fehlen würden. Doch auch das improvisierende Solo fehlt in dieser Konstellation nicht. So entführt uns das Quatuor Ébène, wie wir es kannten, mit feinster Quartettspielkunst ein letztes Mal auf seine eigene neugierige und erfrischende Reise.
Quatuor Ébène has recently welcomed a new cellist to its ranks. Here, however, the end of the road with the former low string player, namely Raphaël Merlin, is captured in sound. As part of the ensemble for two and a half decades, he created many of the arrangements, here from iconic jazz works, for the string quartet. Following earlier recordings of music from more distant classical areas with guests, the four have now once again focused on themselves.
Two handfuls of striking pieces from the world of jazz are performed by them here. The engagement with jazz or other styles outside the classical field is an enrichment for the quartet, because it opens up new fields, but also offers them feedback on the repertoire they usually play. In this way, the musicians hear stimulating elements in both directions.
The question that can always be asked is whether the works usually written for wind instrument(s), piano and bass can have the same effect with string instruments. However, unless you are attached to the original sound, you may disregard this if a coherent sound experience is also achieved in this instrumentation. And that is the case here. The more uniform sound of the strings compared to the more usual combination of winds, piano, bass and drums in jazz creates a different emphasis, as the usual distribution of roles is less important than the fact that mixtures can be created in the sound that would otherwise be missing. But the improvising solo is not missing in this constellation either. The Quatuor Ébène, as we know it, takes us on its own curious and refreshing journey one last time with the finest quartet playing.