Die in Augsburg beheimatete Bayerische Kammerphilharmonie und ihr Erster Gastdirigent Reinhard Goebel haben zusammen mit einer Reihe von meist noch jungen Solisten ein gefälliges Programm mit Werken von Leopold Mozart aufgenommen.
Gleich in der Serenade für Trompete und Posaune zeigen sie in einem beherzten Musizieren auch viel Empfindsamkeit. Einige Passagen sind wunderbar zärtlich.
Das lebhafte Spiel ist auch sehr raffiniert. Die Musik wird gewissermaßen modelliert, es gibt in ihr ein Auf und Ab wie in einem Wellenbad, sie ist in ständiger Bewegung, sie schwingt und lässt mitschwingen.
Viel Energie gibt es im Konzert für zwei Hörner. Die Sinfonia G-Dur, die sogenannte ‘Neue Lambacher’ (die eine Zeit lang fälschlich als ein Werk von Wolfgang angesehen wurde) entstand möglicherweise zu Beginn der Sechzigerjahre oder aber 1767, nachdem die Familie Mozart von ihrer Reise in den Jahren 1763-66 zurückgekehrt war. Das viersätzige Werk erklingt unter Reinhard Goebels Leitung in einer äußerst farbigen und ausgeklügelten Interpretation, die eindrücklich die Qualität der Musik zeigt. Insofern handelt es sich hier auch um eine Rehabilitierung Leopold Mozarts, der ja gerne bloß als ein trivialer Sinfoniker angesehen wird.