Der in der Schweiz lebende Sergei Tanin überrascht mit einem sehr persönlichen Zyklus von Schumanns Davidsbündlertänzen, die er extrem kontrastiert. Florestan agiert wild, fieberhaft, oft wirkt er wie gehetzt, wohingegen die Poesie des « milden’ Eusebius gedehnt dargestellt wird. So werden die Welten des Florestan und Eusebius raffiniert gegenüber gestellt, wobei dem Pianisten sein klarer Anschlag, sein Sinn für Klangfarben und seine Kunst, sie dem Instrument zu entlocken, zugutekommen. Er ist ein echter Gestalter, und jedes der 18 Stücke steht da als klares und in sich geschlossenes Bild, jedes in seiner eigenen besonderen Atmosphäre.
Die hoch virtuose Toccata kann man so Florestan zuordnen, während die Arabeske etwas von beiden Charakteren hat.
Den Faschingsschwank spielt Tanin sehr virtuos und zügig, wohl nicht so sehr wie Richter oder Gavrilov, aber deutlich schneller als viele anderen Interpreten. Nachhaltig in Erinnerung aber werden mir wohl von diesem Album vor allem die Davidsbündler bleiben.
Sergei Tanin, who lives in Switzerland, surprises with a very personal cycle of Schumann’s Davidsbündlertänze, which he contrasts effectively. Florestan is wild, feverish and often seems rushed, while Tanin stretches the passages showing the poetry of the ‘mild’ Eusebius. The worlds of Florestan and Eusebius are thus cleverly juxtaposed, with the pianist benefiting from his clear touch and his sense of timbre. He is a true creator, and each of the 18 pieces stands as a clear and self-contained picture, each with its own special atmosphere.
The highly virtuosic Toccata, for example, can be attributed to Florestan, while the Arabesque has something of both characters.
Tanin plays the Faschingsschwank with great virtuosity and speed, probably not as much as Richter or Gavrilov, but much faster than many other interpreters. What I will remember most from this album, however, are the Davidsbündler.