Dieser Live-Mitschnitt vom 25. Januar 1963 begann mit der Symphonie Nr. 88 von Joseph Haydn. Otmar Suitner war ein Dirigent von alten Schlag und somit Garant für erstklassige Aufführungen im Sinne der großen deutschen Orchestertradition, einer Tradition, die heute in einem Dirigenten wie Christian Thielemann weiterlebt. Die Haydn-Symphonie ist eine echte Entdeckung und ein musikalischer Genuss, hört man doch hier eine Schönheit, eine Emotionalität und eine musikantische Erzählweise, wie sie uns die historisch informierte Aufführungspraxis kaum zu vermitteln versteht.
Die Natürlichkeit im musikalischen Ablauf definiert auch Schuberts Symphonie Nr. 9, obwohl Suitner hier herrliche Accelerandi und Ritardandi miteinfließen lässt, die immer sehr stimmig sind und die Musik nie langweilig erscheinen lassen. Überhaupt scheint der Faktor des Erzählens sehr wichtig für Suitner zu sein.
Der herrlich runde Klang der Staatskapelle Dresden ist ein Genuss und glücklicherweise liegt dieser Rundfunkmitschnitt in einer recht guten Klangqualität vor, so dass man diese Live-Mitschnitte wirklich zu schätzen weiß. Es folgen die Ouvertüre zu Webers Freischütz (romantischer geht’s nicht) und das Vorspiel zu den Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner. Als Bonus gibt es ein Interview mit Otmar Suitner und einen Probenausschnitt aus der 39. Symphonie von W.A. Mozart.
This live recording from January 25, 1963 began with Joseph Haydn’s Symphony No. 88. Otmar Suitner was a conductor of the old school and thus a guarantee for first-class performances in the spirit of the great German orchestral tradition, a tradition that lives on today in a conductor like Christian Thielemann. The Haydn Symphony is a real discovery and a musical delight, because we hear a beauty, an emotionality and a musical narrative style that historically informed performance practice can hardly convey to us.
The naturalness of the musical flow also characterizes Schubert’s Symphony No. 9, although Suitner incorporates wonderful accelerandi and ritardandi that are always very harmonious and never make the music seem boring. In general, the narrative factor seems to be very important to Suitner.
The wonderfully rounded sound of the Staatskapelle Dresden is a delight, and fortunately this radio recording is available in quite good sound quality, so that one can really appreciate these live recordings. This is followed by the Overture to Weber’s Freischütz (it doesn’t get any more romantic than that) and the Prelude to Richard Wagner’s Die Meistersinger von Nürnberg. As a bonus, there is an interview with Otmar Suitner and a rehearsal excerpt from W.A. Mozart’s 39th Symphony.