Die SACD zum 25. Geburtstag der ‘Amsterdam Sinfonietta’ ist ein herausragendes Klangereignis, nicht nur wegen des hoch intensiven Spiels des von Candida Thompson geleiteten Orchesters, sondern auch, weil uns die Tontechniker mitten ins Orchester setzen, was vielleicht nicht ‘normal’ ist, in diesem Fall jedoch ein packendes Erlebnis garantiert.
Schon lange, eigentlich seit der Aufnahme mit den ‘Solistes Européens Luxembourg’ unter Jack Martin Händler, habe ich die Kammersymphonie op.110a nicht mehr so ‘hautnah’ erlebt, so hoch dramatisch, so stringent, so spontan und bewegungsreich. Die ‘Amsterdam Sinfonietta’ nimmt ein Maximum aus der Partitur heraus, und das gilt nicht nur für Opus 110a, sondern auch für das ebenfalls in der Barschai-Transkription gespielte Opus 118a. Shostakovich hat selber diese Bearbeitungen seiner Streichquartette durch Barschai validiert. Ob er sie je so gut, so packend gehört hat, wage ich zu bezweifeln.
Neben den beiden sehr aufgewühlten und emotional tief gehenden Shostakovich-Werken ist das Concertino von Mieczyslav Weinberg fast schon leichte Kost, lyrisch, melodisch einfallsreich und oft pastoral im Ausdruck. Die ‘Amsterdam Sinfonietta’ macht allerdings nicht auf süß, sondern lässt auch die unterschwellig eingebauten dunkleren Töne hörbar werden.
Das spieltechnische Niveau der Sinfonietta ist ebenso faszinierend wie die Interpretationen, so dass wir für diese Produktion eine nachdrückliche Kaufempfehlung aussprechen. Übrigens enthält das Set neben der SACD auch noch eine DVD mit einem Porträt des niederländischen Orchesters.
Between Shostakovich’s powerful and emotionally gripping Chamber Symphonies, Weinberg’s Concertino is lyrical and relaxing. The Amsterdam Sinfonietta gives a fascinating account of the three works, and possibly even the most incisive version of the Shostakovich scores.