Das tragische Schicksal des Komponisten und Hans Rott ist bekannt und beim Anhören dieser Symphonie wird einem wieder einmal bewusst, welches Genie der Musikwelt durch die psychische Erkrankung und den frühen Tod des Komponisten mit 26 Jahren verloren gegangen ist.
Rotts erste Symphonie entstand neun Jahre vor Gustav Mahlers Erster und doch nimmt Rott in seinem Werk bereits vieles vorweg, was wir Jahre später in den Symphonien Mahlers später hören sollten. Und gerade deshalb sollte sich jeder Musikfreund eine Aufnahme dieses Werkes zulegen und selbst staunend hören, wie weit Rott seiner Zeit voraus war. Nach einer wenig befriedigenden Einspielung bei Oehms kommt nun eine wirklich gute mit Constantin Trinks und dem Mozarteumorchester Salzburg heraus. Diese Interpretation ist ein wahrer Glücksfall, weil das Mozarteumorchester dieser Musik mit kammermusikalischen Feinheiten und einer federnden Leichtigkeit begegnet. Constantin Trinks erweist sich als hervorragender Gestalter und dynamischer Ideengeber, der Rotts Symphonie als das interpretiert, was sie ist, nämlich ein Meisterwerk. Trinks zügiges und spannungsgeladenes Dirigat, das sich aber den schönen Momenten an keiner Stelle verweigert, profitiert von einer sehr transparenten und natürlichen Aufnahmetechnik. Ein Must, und selbst wer die Symphonie kennt, wird mit dieser Aufnahme eine wahre Entdeckung machen.