Francesco Venturini: Concerti di camera Op.1/2 & 1/11 & 1/19 + Ouverture a 5 + Concerto a 6; La festa musicale, 1 CD Audite 97775; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 05/02/2021 (63’32) - Rezension von Guy Engels
Schon nach wenigen Takten kann man sich der Musik nicht mehr entziehen. Es ist wie bei einem Buch, das man nach ein paar Sätzen nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Das Ensemble La festa musicale ist ein brillanter Erzähler. Die Musiker sprechen eine klare Sprache, spielen munter und erfrischend, überraschen stets mit neuen Klangfarben und spritzigen Dialogen.
Natürlich möchte man genauer wissen, wessen Musik man eigentlich hört, wer der Schöpfer der Kompositionen war. In unserem Fall ist es Francesco Venturini, Musiker am Hof in Hannover und dort kurze Zeit Arbeitskollege von Georg Friedrich Händel.
Letztendlich spielt dieses Wissen aber kaum eine Rolle, weil wir Musik hören, die auf höchstem künstlerischem Niveau bestens unterhält und dem Zuhörer kurzzeitig einen schönen Ausstieg aus dem Alltag ermöglicht.
La festa musicale erleichtert diesen Schritt durch seine unakademische, spontane Art des Musizierens: virtuos nie affektiert, rhetorisch perfekt aber nie hochnäsig. Derart erleben wir eine wahre ‘festa musicale’ und entdecken zudem einen Komponisten, der es nicht leicht hat, aus dem Schatten seiner prominenten Zeitgenossen zu treten.
After just a few bars, you can no longer escape this music. It’s like a book that you don’t want to put down after a few sentences.
The ensemble La festa musicale is a brilliant narrator. The musicians speak a clear language, play in a lively and refreshing way, always surprising with new timbres and sparkling dialogues.
Of course, one would like to know more precisely whose music one is actually listening to, who was the creator of the compositions. In our case, it is Francesco Venturini, a musician at the court in Hanover and, for a short time, a colleague of George Frideric Handel.
In the end, however, this knowledge hardly matters, because we are listening to music that entertains at the highest artistic level and gives the listener a brief, pleasant escape from everyday life.
La festa musicale facilitates this step by its unacademic, spontaneous way of making music: virtuosic but never affected, rhetorically perfect but never snooty. In this way we experience a true ‘festa musicale’ and also discover a composer who has not found it easy to step out of the shadow of his prominent contemporaries.