In seinem Oratorium ‘Journey Toward a Season of Peace’ setzt sich Richard Danielpour (*1956), ein amerikanischer Komponist mit persisch-jüdischen Wurzeln, mit den Themen Frieden, Religion und Kulturverständigung auseinander. Die Texte der 7 Sätze stammen aus dem Alten und dem Neuen Testament oder kommen aus arabischen Poesiesammlungen und werden in den Originalsprachen Hebräisch, Aramäisch, Farsi und Arabisch gesungen. Lediglich drei Gedichte von Dschalal ad-Din ar-Rumi, welche von der israelischen Sopranistin Hila Plitmann gesungen werden, sind in English zu hören.
In den ersten drei, sehr dramatischen Sätzen ist vor allem von Krieg und Zerstörung die Rede. Die Musik hat neben der sujetbedingten Dramatik auch einen mahnenden, mitunter sogar trauererfüllten Charakter. Der Mittelsatz ist eine Art Gebet an den himmlischen Vater, während die drei letzten Sätze sich um die Themen Versöhnung und Liebe drehen und das Finale zur Friedensapotheose gerät.
Dazu hat Danielpour eine eklektische Musik geschrieben, die sich vom Text inspiriert und diesen musikalisch kraftvoll unterstreicht. Vergleiche mit Oratorien von Leonard Bernstein, ja sogar mit Brittens ‘War Requiem’ drängen sich auf. Wir haben es in der Tat mit einem sehr guten Werk zu tun, das musikalisch überzeugend ein menschliches Anliegen vertritt und als Oratorium unserer Zeit durchaus Wertbeständigkeit anzeigt.
Richard Danielpour achieved with this poignant oratorio an excellent musical work, eclectic certainly, but deeply committed to its subject. The impressing performance by Hila Plitmann, the Pacific Chorale and the Pacific Symphony Orchestra conducted by Carl St. Clair leaves no doubt that this work has the quality to become a common repertoire piece.