Am 26. Juli, am Tag nach der Eröffnung der diesjährigen Festspiele in Bayreuth (mit dem ‘Fliegenden Holländer’) ist es soweit: Zu Wagners 200. Geburtstag gibt es einen neuen ‘Ring des Nibelungen’ im Festspielhaus. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Kirill Petrenko, Regie führt Frank Castorf. Lesen Sie hier, was aus Bayreuth zu diesem neuen Ring vorab verlautet:
Der Ring des Nibelungen: Er verleiht seinem Träger unbeschränkte Macht, verwandelt Menschen, Riesen, Nibelungen und Götter in gierige Monster – und fordert 16 Opernstunden volle Konzentration, um schließlich doch wieder dort zu landen, wo er herstammt: aus der Requisite. So haben wir uns dieses Schmuckstück etwas genauer angesehen und was jetzt folgt, wird ganz hart!
Erstens: Der Ring, welcher auf der Bühne zu sehen ist, wurde nicht aus dem Rheingold geschmiedet. Zweitens: Er ist aus Messing und mit Strass-Steinen versehen.
Und wenn man sich die Herstellung betrachtet, dann bringt der Regieassistent die Sache auf den Punkt: « Gekauft, geklebt und angepasst“. Wobei jeder Sänger und jede Sängerin, die den Ring auf der Bühne trägt, einen solchen erhält. Zum Beispiel im Rheingold, dem ersten Teil: Da trägt zunächst Alberich, der Nibelung, den Ring am Finger. Als nächstes geht er an den Göttervater Wotan, der ihn wiederum an den Riesen Fasolt verliert. Fasolt wird sodann von seinem Bruder Fafner getötet, der den Ring fürs erste auch behalten darf.
Für die Requisite bedeutet es, dass mindestens acht Ringe bereitgestellt werden müssen – und sei es nur für den Fall des Falles: Denn jeder der Darsteller hat auch einen Ersatzring in der Tasche. Wenn zum Beispiel Wotan den Ring in den Nibelungenhort schleudert, kann es durchaus vorkommen, dass dieser sich einfach in die Unterbühnenmaschinerie verabschiedet.
Und wenn Fasolt dann nicht heimlich in seine Tasche greifen könnte, um den Ersatzring herauszuholen, sähe die anschließende Szene beim Streit der Riesenbrüder ohne Ring doch wohl etwas seltsam aus.
Hier möchten wir Ihnen gerne die Sänger und Sängerinnen vorstellen, welche im ‘Ring’ in Bayreuth debütieren. Wir freuen uns auf Wolfgang Koch und Elisabeth Strid.
Elisabeth Strid (Freia)
Nach ersten Engagements in ihrem Heimatland Schweden war Elisabeth Strid 2010 erstmals als Elisabeth an der Norske Opera und später beim Festival in Tampere. Die Sieglinde und Gutrune verkörperte sie an der Nationaloper Riga, die Freia an der Oper Leipzig. Als Rusalka war sie an der Nationaloper Helsinki, am Teatro de Bellas Artes in Mexico, an der Capetown Opera in Südafrika und am Opernhaus in Göteborg erfolgreich. An der Nationaloper Helsinki sang sie die Madame Butterfly und die Giorgetta. 2013 ist sie die Elisabeth und die Sieglinde an der Rheinoper Düsseldorf und debütiert als Senta an der Michigan Opera Detroit; als Ada ist sie in der Oberfrankenhalle Bayreuth und 2014 an der Oper Leipzig zu erleben. Konzertauftritte führten sie u.a. nach Stockholm, Göteborg, Mexico, Stuttgart.
Wolfgang Koch (Wotan/ Der Wanderer)
Wolfgang Koch zählt bereits zu den wichtigsten dramatischen Baritonstimmen der Opernwelt. Er studierte Gesang an der Musikhochschule München sowie bei Josef Metternich, Gianni Raimondi und Leodino Ferri und war anschließend am Stadttheater Bern, am Staatstheater Stuttgart und an der Wiener Volksoper engagiert. Mittlerweile ist der Künstler freischaffend tätig, arbeitet mit den wichtigsten Dirigenten und Regisseuren unserer Zeit und ist zu Gast an allen großen Opernhäusern der Welt, u.a. in Berlin, Frankfurt, Dresden, München, Hamburg, Zürich, der Staatsoper Wien, am Théâtre du Châtelet Paris, an der Royal Opera Covent Garden, Teatro Real Madrid, bei den Bregenzer und Salzburger Osterfestspielen.