Die auf dieser Videodisc verewigte Produktion des ‘Rosenkavaliers’ stammt von den Salzburger Festspielen 2014. Harry Kupfer hat in seiner bemerkenswert guten Inszenierung die Handlung in die Entstehungszeit der Oper verlegt. Das historisierende Bühnenbild von Hans Schavernoch erlaubt ein Musiktheater der Interaktion in Ringstraßen, Parks und Praterlandschaft.
Unbedingt herzuheben ist, dass Kupfer seine eigene Vision des Baron Ochs entwickelt und ihn als ein Mann von Statur darstellt, der nur Opfer seines eigenen Verständnisses der Männerolle wird.
Franz Welser-Möst dirigiert die ungekürzte Fassung des ‘Rosenkavaliers’, die also auch die 1911 von der Zensur gestrichenen Stellen enthält.
Marschallin Krassimira Stoyanova und Ochs Günther Grossböick sind darstellerisch und sängerisch glänzend. Stoyanovas warme Stimme eignet sich wunderbar für den Strauss-Melos, sie ist makellos ind er Vokalführung und anderen Spitzeninterpretinnen kaum unterlegen.
Sophie Koch (Octavian) ist stimmlich nicht ganz auf der Höhe. Mojca Erdmann ist ebenfalls darstellerisch makellos, jedoch eine eher herbe und stimmlich etwas schwache Sophie.
Franz Welser-Möst differenziert bestens zwischen Dramatik und Poesie, wobei ihm die Wiener Philharmoniker auf höchstem Niveau zur Hand gehen, so dass man am Ende der Oper eine schon fast seltene Zufriedenheit verspürt.
This is one of today’s rare opera productions bringing satisfaction from the musical as well as from the visual point of view. A fine staging, mostly outstanding singers and an outstanding orchestral playing make this videodisc worthwhile.