Es gibt unzählige hervorragende Einspielungen der Klavierwerke von Franz Schubert. Und doch gibt es Interpreten, die einen immer wieder neuer Neues entdecken lassen, sei es in der Perspektive ihres Blickes, sei es in den Nebenstimmen, in der Agogik, in der Dynamik oder in der Farbpalette. Nun, bei dieser Einspielung findet man auf jeder Ebene neue, konstruktive und überzeugende Einfälle, die die Sonate D. 644 op. posth. 120 und die 4 Impromptus D. 935 op. posth. 142 zu etwas ganz Besonderem werden lassen.
Der 1974 in Transsylvanien (Rumänien) geborene und in Paris ausgebildete Pianist Ferenc Vizi spielt einen Schubert, bei dem man nur staunen kann. Völlig unaffektiert und mit einem überlegen entspannten Anschlag führt er uns in eine Schubert-Welt, die ganz apart ist. Was auffällt, ist die innere Ruhe, mit der Vizi zu Werke geht. Alles wirkt klar und logisch aufgebaut und entwickelt, Schuberts Musik erklingt dabei sehr natürlich und gibt Raum für interessante Nebenstimmen und neue Farben. Vizis Spiel ist dennoch recht dynamisch, aber nie übertrieben emotional oder gar gewollt virtuos. Der narrative Charakter ist von höchster Qualität und kommt besonders den Impromptus sehr zu Gute. Hier werden Miniaturwelten erschaffen und Geschichten erzählt. Großartig ist auch die Klaviersonate D. 664, die in Vizis Interpretation viel an Tiefe, Aussagekraft und Relief gewinnt, ohne dass der Interpret sich selbst in den Mittelpunkt spielt. Das ist ganz einfach großartiges Können!
There are certainly countless excellent recordings of Franz Schubert’s piano works. And yet there are performers who always make you discover something new, be it in the perspective of their view, be it in the secondary voices, in the agogics, in the dynamics or in the color palette. Well, in this recording one finds new, constructive and convincing ideas on every level, which make the Sonata D. 644 op. posth. 120 and the 4 Impromptus D. 935 op. posth. 142 something very special.
The pianist Ferenc Vizi, born in 1974 in Transylvania (Romania) and trained in Paris, plays a Schubert in which one can only marvel. Completely unaffected and with a superiorly relaxed touch, he leads us into a Schubert world that is quite apart. What is striking is the inner calm of Vizi’s playing. Everything seems clearly and logically constructed and developed, Schubert’s music sounds very natural and gives room for interesting secondary voices and new colors. Vizi’s playing is nevertheless quite dynamic, but never overly emotional or even deliberately virtuosic. The narrative character is of the highest quality and especially benefits the impromptus. Here miniature worlds are created and stories told. No lerss convincing is Vizi’s interpretation of the Piano Sonata D. 664, which gains much in depth, expressiveness and relief without the performer playing himself into the foreground. This is quite simply great skill!