Einen Teller voller delikater petits fours oder ähnlicher Naschereien mag man sich beim Hören dieser Aufnahmen vorstellen. Und man mag zunächst gar nicht mit dem Naschen aufhören. Aber wie das mit diesen allerleckersten kleinen Schweinereien so ist, zu viel an Liebesperlen, Schokostreusel, kandierte Kirschen und Zuckerguss, die Sahne nicht zu vergessen, da muss man pausieren. Häppchenweise ist jedes Stück erlesen und fein. Aber alle nacheinander, das ist zu viel.
Übertragen auf die Interpretation hier, zeigt Anne Akiko Meyers mit ihrem erlesen eleganten Spiel und viel Charme alle Stücke in bestem Licht. Mit warmem Strich und wohlklingendem Ton bietet sie jedes Stück dar. Ihre Absicht war es, Licht und Hoffnung zu zeigen und das gelingt ihr. Wenn sie dann bei Piazzolla auch mal die raue Seite rauskehrt, so ist das hier im Sinne der Musik und bestätigt den Eindruck des gezielt gewählten Stils. Doch irgendwann bemächtigt sich einem der Eindruck, dass hier ein zu starkes Vibrato, da ein Rutscher, pardon Glissando, oder ein anderer Impuls zu viel des Guten ist.
Auch Bach und Corelli werden so schön gespielt. Das passt in das Konzept, aber nicht in das der historischen Praxis. Estrellita von Ponce trifft die Solistin dagegen genau mit ihrem Stil. Dass sie es auch anders kann, zeigt sie, wie schon erwähnt, bei Piazzolla. Natürlich herzallerliebst erklingt auch Can’t help falling in love, hier passt das eben auch.
Die Auswahl der Werke reicht vom Barock bis heute. Die Bearbeitungen etwa von Morten Lauridsen lassen Werke erstmal erklingen, da er sie extra für Anne Akiko Meyers für die Besetzung geschaffen hat. Eine Besonderheit ist auch, dass ein Großteil der Begleitung der Gitarre gegönnt wird. Das ergibt dann eben doch mal ein anderes Hören als beim Duo mit Klavier. Und Jason Vieaux macht seine Sache sehr gut. Immer präsent und sensibel, aber nicht aufdringlich, begleitet er. Ebenso vervollkommnet der Pianist Fabio Bidini das Bild.
Diese CD muss man genießen, aber wie alles, in Maßen.
One might imagine a plate full of delicate petits fours or similar nibbles when listening to this release. And at first you don’t want to stop snacking. But as it is with these most delicious little piggies, too much of love pearls, chocolate sprinkles, candied cherries and icing, not to forget the cream, one has to pause. By the morsel, each piece is exquisite and fine. But all in a row, that’s too much.
Transferred to the interpretation here, Anne Akiko Meyers shows all pieces in the best light with her exquisitely elegant playing and much charm. Her intention was to show light and hope and she succeeds. If she then also sometimes brings out the rough side in Piazzolla, this is here in the spirit of the music and confirms the impression of the purposefully chosen style. But at some point one gets the impression that here a too strong vibrato, there a slide, pardon glissando, or another impulse is too much of a good thing.
Also Bach and Corelli are played so beautifully. This fits the concept, but not that of historical practice. Estrellita by Ponce, on the other hand, hits it exactly with her style. That she can also do it differently, she shows, as already mentioned, with Piazzolla. Of course, ‘Can’t help falling in love » also sounds sweet as a heart, here it also fits.
The selection of works ranges from baroque to today. The arrangements by Morten Lauridsen, for example, let works sound for the first time, since he created them especially for Anne Akiko Meyers for the instrumentation. A special feature is also that a large part of the accompaniment is given to the guitar. This results in a different listening than the duo with piano. And Jason Vieaux does his job very well. Always present and sensitive, but not obtrusive, he accompanies. Likewise the pianist Fabio Bidini completes the picture.
This CD must be enjoyed, but like everything, in moderation.