Die 1981 geborene amerikanische Mezzosopranistin Jamie Barton hat sich für ihre neue CD bei Delos kein leichtes Programm vorgenommen. Die Gewinnerin des ‘Cardiff Singer oft he World’-Wettbewerbs von 2013 und des ‘Beverly Sills Award’ hat eine sehr schöne, relativ helle Mezzostimme, die gut geführt ist und in allen Lagen sehr gut trägt. Ein fein gesteuertes Vibrato, eine ausgezeichnete dynamische Regulierung und eine gestalterische Kraft, die es ihr erlaubt, in die emotionale Tiefe einzudringen, prädestiniert sie für das hier gesungene Programm. Die Textverständlichkeit ist gut, und so kommt die vielschichtige und bedeutungsvolle Ernsthaftigkeit der Mahler-Lieder gut zum Ausdruck.
Nicht weniger gelungen sind die Interpretationen der ‘Zigeunerlieder’ von Antonin Dvorak und der Sibelius-Lieder. Wir bewundern hier die Kunst, innerlichsten, seelenhaften Ausdruck mit viel Engagement zu erreichen. Das ist ein Balladensingen mit viel rhetorischer Kraft. Mit ihrer eindringlichen Stimme, ihrem wundervoll leuchtenden Timbre und einer reichen Farbpalette kann Jamie Barton die Stimmungen so zwingend wiedergeben, dass man ihren Erzählungen gebannt folgt.