Im März 2022 wurde der sechzehnjährige Sohn des Cellisten Pieter Wispelwey auf seinem Fahrrad von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Wispelwey widmet Dorian diese CD mit vormals schon in anderen Zusammenstellungen veröffentlichten Werken von Franz Schubert.
Das Programm beginnt traurig und verinnerlicht mit der Introduktion zu den Variationen über Trockne Blumen aus Die schöne Müllerin (ursprünglich für Flöte und Klavier) in einer Bearbeitung für Cello und Klavier, einem Stück, das aber ab der 2. Variation an Tempo und Schwung gewinnt, wenn es auch zwischendurch immer wieder melancholisch und nostalgisch klingt. Das Werk wird mit Sensibilität und Können, Engagement und seelischem Investieren gespielt.
Danach erklingt die Sonate in A-Dur (D 574), die 1851 von Diabelli als als Duo für Violine und Klavier veröffentlicht wurde. In einer Abschrift aus der Sammlung Witteczek-Spaun, einer der wichtigsten Quellen für Schubert-Handschriften, trägt es den Titel Sonate für Piano Forte et Violino. Auch diese Komposition spielen Wispelwey und Giacometti also in einer Bearbeitung für Cello.
Und wenn Wispelwey im knappen Einführungstext schreibt: « Was ist es, dieser Hauch des Göttlichen, der einen niederknien gehen lässt? Vielleicht kann die Antwort nur in der wundersamen Kraft seiner Lyrik gefunden werden », dann ist es auch das Cantando der Interpretation, die hier fasziniert. Bei aller Spontaneität werden Lyrik und Poesie in dieser schönen Sonate eindringlich und innig wiedergegeben
Mit dem alerten Rondo D. 895 und der knapp 22 Minuten langen komplexen C-Dur Fantasie beschließen die beiden Künstler ihr Programm. In der Fantasie erreichen sie eine bewegende Mischung von Grazie, Verspieltheit Wärme, und verhaltener Trauer.
In March 2022, the sixteen-year-old son of cellist Pieter Wispelwey was hit by a car while riding his bicycle and fatally injured. Wispelwey dedicates this CD of works by Franz Schubert, previously published in other compilations, to Dorian.
The program begins sadly and introspectively with the Introduction to the Variations on Dry Flowers from Die schöne Müllerin (originally for flute and piano) in an arrangement for cello and piano, a piece that gains tempo and momentum from the 2nd variation onward, however, even if it sounds melancholy and nostalgic throughout. The work is played with sensitivity and skill, commitment and soulful investment.
Next is the Sonata in A major (D 574), published by Diabelli in 1851 as a duo for violin and piano. In a copy from the Witteczek-Spaun Collection, one of the most important sources for Schubert manuscripts, it is entitled Sonate for Piano Forte et Violino. So Wispelwey and Giacometti also play this composition in an arrangement for cello.
And when Wispelwey writes in the brief introductory text: « What is it, this touch of the divine, that makes you want to kneel? Maybe the answer can only be found in the miraculous power of his lyricism, » then it is also the cantando of the interpretation that fascinates here. For all its spontaneity, lyricism and poetry are hauntingly and intimately rendered in this beautiful sonata.
The two artists conclude their program with the alert Rondo D. 895 and the complex C major Fantasy, nearly 22 minutes long. In the Fantasy they achieve a moving blend of grace, playfulness warmth, and restrained sadness.