Journeyers - Kodaly: Sonate für Cello solo op. 8; Ravel: Sonate für Violine & Cello + Lever du jour aus Daphnis et Chloé für Cello & Klavier + Habanera & Malaguena aus Rapsodie espagnole für Cello & Klavier; Lidy Blijdorp, Cello, Julien Brocal, Klavier, Rosanne Philippens, Violine; 1 CD Rubicon RCD 1049; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 05/2020 (UK, US), 04/2020 (F, D) - (63’57) - Rezension von Alain Steffen
Die CD Journeyers präsentiert eine schöne Zusammenstellung von Werken für Cello und Klavier resp. Violine. Lidy Blijdorp, die Cellistin und eigentliche Entdeckung dieser CD, hat eine sehr eigenwillige, dreisätzige Suite für Klavier und Cello aus Werken von Maurice Ravel arrangiert, die sehr gut funktioniert. Lever du jour aus Daphnis et Chloé, Malaguena und Habanera aus der Rhapsodie espagnole erscheinen in einem sehr attraktiven und vor allem neuen Licht und bieten eine hervorragende Basis für das Können der Solistin. Es folgt Ravels Sonate für Violine und Cello, die ebenfalls sehr gekonnt und technisch makellos dargeboten wird. Blijdorps Stärke liegt in ihrem warmen und klanglich großzügigen Klang, der den Werken eine immense Tiefe und Resonanzfreudigkeit entlockt, dabei aber immer klar und analytisch die Struktur der Werke betont.
Mit zwei exzellenten Partnern gelingen der Cellistin intensive Ravel-Interpretationen. Aber es ist die Solo-Cellosonate von Zoltan Kodaly, die diese CD dann wirklich hörenswert macht. Hier wie auch in den beiden Ravel-Werken zögert die Solistin nicht, auf einen reinen Schönklang zugunsten einer sehr modernen Wiedergabe mit schroffen Wendungen und Schärfen zu verzichten. Gerade diese zum Teil raue, aber berechtigte Interpretation eröffnet den Ravel-Stücken neue Perspektiven und lässt den Hörer mit Kodalys Sonate ein sehr gutes Werk in einer herausragenden Interpretation hören.
The CD Journeyers presents a beautiful compilation of works for cello and piano or violin. Lidy Blijdorp, the cellist and real discovery of this CD, has arranged a very original three-movement suite for piano and cello from music by Maurice Ravel, which works very well. Lever du jour from Daphnis et Chloé, Malaguena and Habanera from the Rhapsodie espagnole appear in a very attractive and above all new light and offer an excellent basis for the soloist’s skills. This is followed by Ravel’s Sonata for violin and cello, which is also performed very skilfully and technically flawlessly. Blijdorp’s strength lies in her warm and tonally generous sound, which elicits immense depth and resonance from the works, while always clearly and analytically emphasizing the structure of the works.
With two excellent partners, the cellist succeeds in intensive Ravel interpretations. But it is the solo cello sonata by Zoltan Kodaly that makes this CD really worth listening to. Here, as in the two Ravel works, the soloist does not hesitate to forego a pure beautiful sound in favour of a very modern interpretation with abrupt turns and sharpness. It is precisely this partly rough but justified interpretation that opens up new perspectives for the Ravel pieces and lets the listener discover an outstanding performance of Kodaly’s Sonata.