Das sechssätzige Oktett für Klarinette, Horn, Fagott, Streichquartett und Kontrabass von Februar-März 1824 (Öffentliche Erstaufführung: April 1827) muss als eine der schönsten Kompositionen des an schönen Werken nicht gerade armen Schubert angesehen werden. Es hat denn auch eine erstaunliche Beliebtheit gewonnen, selbst wenn die Anzahl der Darbietungen sich schon wegen der komplexen Besetzung in Grenzen hält: Ein Streichquartett, hier das ganz vorzügliche Amaryllis Quartett, das sozusagen die Grundlage für die drei Blasinstrumente: Klarinette, Fagott, Horn und den Kontrabass bietet! Zwar lässt die Verwendung des Kontrabasses an das ‘Forellenquintett’ denken, doch sollte man eher auf Beethovens ‘Septett’ und die ‘Gran Partita’ von Mozart als Vorbilder für diese einmalige Komposition zurückgehen. Weil diese in der Tat beliebt ist, gibt es auch eine Anzahl von exzellenten Aufnahmen, aus denen für mich die letzte mit Dieter Klöckner und seinem ‘Consortium Classicum’ herausragt
Nun, hier ist ein ganz neues Album, deren Aufnahmequalität herausragend ist und das der erwähnten Modelleinspielung sehr, sehr nahe kommt, wenn nicht durch seine Homogenität und Intensität sogar erreicht. Ich möchte insbesondere das wunderschöne Adagio (2. Satz) mit seiner innigen und tiefsinnigen Melodie hervorheben. Markus Krusche auf der Klarinette, prächtig umrahmt von seinen Partnern, macht daraus einen überaus beglückenden Musikmoment.
Das ist ebenfalls im Variationsreichtum des 4. Satzes der Fall, wo ein besonderes Lob für den Hornisten Christoph Eß zukommt. Auch der Finalsatz ist bemerkenswert. So hochdramatisch habe ich dessen Beginn (und die Wiederholung) noch nicht gehört, und so versöhnlich, ja jubilierend, ist der Satz noch kaum ausgeklungen. In ihm allein schon ist eine ganze Welt zusammengefasst, oder, wie die Werbung zur CD schreibt: ‘Fast schon eine kleine Sinfonie, diese beinahe überlebensgroße Kammermusik!’. Dem ist nichts hinzufügen.
This dramatic and truly beautiful performance of Schubert’s Octet is definitely a major hit.