Kurz nachdem ihre erste Bach-CD für den ICMA Award in der Gattung Konzerte nominiert wurde, erscheint nun eine weitere Bach-CD der luxemburgischen Pianistin Sabine Weyer, diesmal allerdings mit Solowerken. Das Besondere daran: Bis auf die Französische Suite Nr. 2 BWV 813 handelt es sich ausnahmelos um Transkriptionen. Und es sind Transkriptionen von drei Komponisten aus verschiedenen musikalischen Kulturkreisen, nämlich von dem russischen Pianisten Alexander Siloti, dem Franzosen Camille Saint-Saëns und dem Italiener Ferruccio Busoni.
Das Programm der CD ist sehr gut konzipiert, angefangen mit dem düsteren Choral ‘Ich ruf zu dir’ über die herrliche Französische Suite Nr. 2 bis hin zu der schönen und stimmungsvollen Saint-Saëns-Bearbeitung von Bachs Largo aus der 3. Sonate für Violine. Es ist eine Reise vom Schatten ins Licht.
Sabine Weyer spielt alle Transkriptionen mit größter Hingabe und legt sehr viel Wert auf Emotionalität. Dabei sind ihre Interpretationen nicht zu romantisch. Sicher, vieles klingt weich und rund – und so ist es auch gewollt – aber die Pianistin koppelt die Emotionalität immer sehr eng an den architektonischen Ablauf. Ihr Spiel ist nicht nur tief empfunden, sondern glasklar in Stil und Linienführung, und virtuos, dort, wo es sein muss. All diese Ingredienzien werden zusammen mit einem untrüglichen Gespür für Farben zusammengemischt, so dass der Hörer einen in allen Hinsichten überragenden, konzeptuellen und intelligenten Bach in bester Klangqualität erlebt. ‘Bach to the future’ ist demnach eine wahre Liebeserklärung an den Komponisten und seine Musik. Besser, schöner, intensiver und leichter kann man diese Musik nicht spielen.