Die 1991 geborene Pianistin Anna Leyerer widmet sich auf ihrem Debut-Album dem Komponisten Franz Liszt und überzeugt auf der ganzen Linie. Das Programm beginnt mit Mazeppa und Wilde Jagd aus den Etudes d’Exécution transcendante und zeigt die junge Pianistin als virtuose Gestalterin, die sowohl den epischen Charakter bei Mazeppa wie auch die prägnanten Rhythmen bestens in Szene setzt. Dass es ihr aber nicht nur auf Virtuosität ankommt, wird sofort deutlich, denn die Interpretationen sind sehr inspiriert und schlüssig in Form und Aussage.
Tänzerischen Schwung bringt Leyerer dann mit den 4 Valses oubliées mit ins Spiel und auch hier überzeugt ein sehr gutes Gespür für Rhythmus und Bewegung. Atemberaubend sind die gewaltigen Réminiscences de Don Juan. Und hochkarätig geht es mit der Paraphrase de concert sur Ernani II, der Romance oublié und der Ungarischen Rhapsodie Nr. 6 weiter.
Immer wieder brennt Leyerer ein musikalisches Feuerwerk ab, ohne aber die kunstvollen Wendung in diesen Liszt-Werken zu vernachlässigen. Indem sie beides kongenial miteinander verbindet, hört man hier einen ebenso aufregenden wie geschmackvollen Liszt.
Die abschließende orientalische Fantasie Islamey von dem von Liszt geschätzten Mily Balakirev wird zwar hochkarätig gespielt, passt aber nicht so recht in das Konzept dieses Albums. Egal, Anna Leyerer begeistert in jeder der 78 Minuten Spieldauer mit einem überragenden und immer fesselnden Spiel. Kein Zweifel, hier wächst eine Pianistin heran, die man unbedingt im Auge halten soll.
The pianist Anna Leyerer, born in 1991, dedicates her debut album to the composer Franz Liszt and convinces throughout. The program begins with Mazeppa and Wilde Jagd from the Etudes d’Exécution transcendante and shows the young pianist to be a virtuoso performer who perfectly shows both the epic character of Mazeppa and the concise rhythms. It is immediately clear, however, that she is not only interested in virtuosity, for her interpretations are very inspired and coherent in form and message.
Leyerer then brings a dance-like verve to the 4 Valses oubliées, and here too she demonstrates a very good sense of rhythm and movement. The powerful Réminiscences de Don Juan are breathtaking. And the Paraphrase de concert sur Ernani II, the Romance oublié and the Hungarian Rhapsody No. 6 continue on a high level.
Again and again, Leyerer sets off musical fireworks without neglecting the artistic twists and turns in these Liszt works. Through the congenial combination of the two, we hear an exciting and tasteful Liszt.
The concluding oriental fantasy Islamey by Mily Balakirev, who was highly esteemed by Liszt, is played at a high level, but does not really fit into the concept of this album. Anyway, Anna Leyerer inspires with her outstanding and always captivating playing in every one of the 78 minutes of playing time. There is no doubt that this is a pianist to watch.