
1971 dirigierte der damals 37-jährige Claudio Abbado diese beiden Schubert-Symphonien mit den Wiener Philharmonikern. Die Interpretation der Fünften finde ich, verglichen mit heutigen Interpretationsstandards, aber auch gegenüber der noch älteren Berliner Einspielung mit Lorin Maazel (DG) eher enttäuschend brav.
Viel interessanter ist die Unvollendete, deren schmerzliche Versenkung Abbado mit einer bemerkenswerten Zurückhaltung und einer vertiefenden Nachdenklichkeit wunderbar sublimiert.